Den heurigen Heiligen Abend, die Weihe-Nacht, habe ich bewusst wieder alleine verbracht (nicht wirklich allein, denn mein Labradorrüde ist ja immer bei mir – wie schön, dass es dich gibt, Lauri!)). Ich mag dieses Für-mich-Sein – da kann ich am ehesten das Besondere und Geheimnisvolle dieser Nacht spüren.
Ich liebe es, die Räume zu schmücken – drinnen und draussen. Heuer war ich überrascht, dass ich dunkle Stoffe und Decken hervorholte, lauter gedeckte Farben, Erdtöne und dazu die dunkelgrünen und rauchblauen Zweige…. sogar ein goldenes, glitzerndes Stoffwesen (Mittelding aus Engel und Clown) schien zu aufdringlich. Ein großer Fichtenast – am Fuße des Untersbergs bei der nachmittäglichen Wanderung gefunden – in einer großen Vase dient als Christbaum – schief aber schön! Einige wenige Äste sind sogar stark genug, um Kerzen tragen zu können! Am Abend – am Heiligen Abend – war ich dann etwas verunsichert – warum wirkt alles ein wenig dunkel und gedämpft? Warum hab ich nicht hellere Farben verwendet, festlichere? Doch ich hab mich drauf eingelassen, meiner Intuition vertrauend, hab mich niedergelassen, bin ruhig geworden, einfach die Stimmung gefühlt, die Energie dieses Abends.
Vergiß einfach, dass Weihnachten ist, hat etwas in mir gesagt, es ist einfach ein abend, jetzt, und jetzt ist was ist…. das war erleichternd! Hat geholfen, die Erwartungen und Vorstellungen, die ich mit Weihnachten verbinde, loszulassen.
Es ist einfach eine dunkle, stille Nacht, mit ein paar Kerzen, kein Glitzer und Glitter… und als ich das von Herzen annehmen kann, ist gerade diese Qualität wunderschön, so innig und unaufgeregt. Und in dieser Unaufgeregtheit regt sich ganz unaufgeregt innen drin in mir eine Art Lebendigkeit und die Freude, hier zu sein! Ja, ich bin hier, geboren, immer wieder neu und diese Freude ist wie ein sanftes Feuer spürbar, sehr weiblich. Für mich ist das Kindlein dieser Nacht ein Mädchen und die Anwesenheit der Engel ist spürbar! Zeit, die Kerzen am Lebensbaum anzuzünden – mehr Licht – die Freude ist gewachsen – wie schön! Y la gratitud….. la gloria…… und Kerzen für die Ahnen – für die Wurzeln des Baumes….
Hier passt ganz gut eins meiner Gedichte: Am Baum der Innigkeit
Am Baum der Innigkeit
Wächst große Freude
Wärmt meine Dunkelheit
All das, woran ich leide
Am Baum des Mitgefühls
Wächst mein Bekennen
Zu mir zu dir
Nichts soll uns trennen.
Am Baum des Lebens
Wächst mein Gesang
Ich staune, lausche
Dem Trommel- und Glöckchenklang.
Am Baum der Dankbarkeit
Wächst froh die Stille
Nichts fehlt
In dieser schlichten Fülle.
Und nun, gerade in diesem Moment spielt Erika Pluhar´s Hallo- Lied:
der Appell ans Miteinander, sich zu öffnen füreinander…
Ja, Zeit zusammenzukommen, die Freude zu teilen! Hallo, ihr Freundinnen und Freunde, nah und fern! Hallo ihr Menschen, ihr Tiere, ihr Zauberbäume! Hallo, ihr Wesen des Waldes! ihr Wichtel und Gnome und Moosweibln! Hab die Kerze für euch schon angezündet! und auch für euch – ihr Ahninnen und Ahnen! Hallo!
In den Nachrichten heute (am Stefanitag) hab ich gehört, dass es für viele Menschen in manchen Teilen der Welt ein dunkles Weihnachten war – auf Grund von Schneestürmen waren jede Menge Strommasten geknickt, Leitungen gerissen….
Das finde ich spannend und hat noch mal so gut zu meiner Erfahrung der relativ dunklen – eben nicht glitzrigen, hellstrahlenden – Weihe-nacht gepasst.
Es ist einfach schön und lohnt sich, zu spüren und anzunehmen was ist, anstatt zu versuchen, meine Vorstellungen davon, wie es sein sollte, zu verwirklichen.
Da wird´s lebendig!
Auf meinem Taschenkalender fürs Neue Jahr steht geschrieben:
LEBEN IST DAS, WAS PASSIERT, WÄHREND DU EIFRIG DABEI BIST, ANDERE PLÄNE ZU SCHMIEDEN.
JA! Leben passiert und ich möchte dabei sein, wach und mittendrin!
In der Blase meines kleinen Ich krieg ich so wenig mit…
ALLES GUTE für 2014!
Und: Glück und Segen dem neugeborenen kleinen Mädchen, auf dass es in den Herzen wachse und blühe und gedeihe !