Archiv für den Tag: 20. Dezember 2023

Das Sinkelied

Auf der Suche nach einem bestimmten Text in meinem Laptop ist mir dieses Gedicht untergekommen, das ich vor 13 Jahren in der Adventszeit geschrieben habe. Viele meiner früheren Texte finde ich mittlerweile überholt, aber dieser passt mir immer noch:

Du, Reisende! Schöne!

Wanderin durch den Jahreskreis

Durch dreizehn Monde

Ringe bildend wie ein Baum.

Spät ist´s geworden, sagst du

Und nickst unverfroren.

Es rappelt der Wind.

Lass sinken, sink

Das Becken schwer, ah!

Tief rab, rab in die Dunkle Zeit.

Du, Reisende! Schöne!

Senk ab, gut gut

Dein Blut in die Wurzeln

Wurzelblut

Dein Blutwurz-Geruch

Im trauten Moder von Laub.

Singend sinkst du

Wallendes blindes Sinkelied

Sinkendes blutvolles Liebeslied

Liebe sinkt und singt

Der Dunklen Zeit.

Du, Reisende! Schöne!

Deine Blätter verfliegen…

Ja, sagst du

Ich öffne Arm um Arm

Und Hand um Hand.

Rab die dürre Buntheit

Rein in die Schürze der Großen Einen

Nun die Einkehr, Heimkehr

Du, Reisende! Schöne!

Hier in der Stille

Bein an Gebein

Karge Wahrheit, die sagt:

Was ist, ist.

Was bleibt?

Was bleibt, sinkt

Singt das Sinkelied

Das magenta-farbene Liebeslied

An die Dunkle Zeit.

Dezember 2010

Viele Türen, viele Möglichkeiten

Als würden sich viele Türen gleichzeitig öffnen – so fühlt sich das in letzter Zeit oft an!

Es zeigt sich eine Fülle an wundervollen Möglichkeiten, wobei es erstmal gar nicht so wichtig ist, was sich davon tatsächlich manifestiert… es ist eher ein freudiges Staunen, ein In-der Schwebe-halten und ein Ja! so vieles ist möglich, ich kann es sehen, fühlen, schmecken, die Erfüllung für möglich halten.

Zum Beispiel in Bezug auf meine Gaben und Talente und wie ich sie am besten zum Ausdruck bringen kann – zu meinem Wohle und zum Wohle des großen Ganzen.

Ich war lange Zeit irgendwie drauf fixiert, meine tief heilsamen Erfahrungen mit Atem, Stimme und Bewegung an Menschen in workshops weiter zu geben (wie ich´s ja früher schon gemacht habe). In letzter Zeit hat sich das Gefühl verstärkt, daß es auch andere Möglichkeiten gibt, die mir noch mehr entsprechen.

Die innere Stimme klingt oft sehr klar: geh mehr in die Richtung Performance und Ritual und lade die Menschen, die dabei sind ein zu fühlen, was es mit ihnen macht, wenn sie mit wachem Gewahrsein dabei sind. Und in einem nächsten Schritt könnte ich sie zum Mitmachen einladen – die, die dazu Lust haben.

Was würde ich denn performen?

Das, was von selbst da ist… was durch mich durchströmt…so wie es geschieht, wenn ich „bewegt“ meditiere… Atem – Stimme – Bewegung… Vertrauen auf die aufsteigenden Impulse!

„May our souls express themselves without reservation….“

Mich einfach loslassen, mich lassen, mich von innen bewegen lassen, mich tönen gurren krächzen singen lassen, mich etwas sagen oder schreiben oder lesen lassen – in Seelensprache oder mit den gewohnten Worten…

Ich sehe, wie dabei eine bunte Collage an Sinnes- und Gefühlseindrücken entsteht.

Die innere Ausrichtung dahinter- hinter dem was ausgedrückt wird – ist der tiefe Wunsch und die Absicht, daß Leidvolles, Lieb-loses, Schattenhaftes sich wandeln möge in etwas Lichtvolles, Weites – mit Herz und Humor!

Ich führe mich Ich lasse mich führen

Ich führe mich raus Ich lasse mich rausführen (aus alter Enge)

Ich führe mich auf Ich lasse zu, daß ich mich aufführe

Ich führe mich Ich lasse mich führen

Ich führe mich heim Ich lasse mich heimführen

ES IST IMMER BEIDES!

Das Gold in uns liegt da, wo die größte Angst, der größte Schmerz sitzt“ – das habe ich oft gehört und ich bin sicher, daß es so ist!

Auf die Bühne zu gehen und mich derart „nackt“ – ohne schützende Masken zu zeigen – da sitzt meine größte Angst und dahinter liegt der große Schatz – das durfte ich schon einige Male erfahren.

Was dabei sehr hilfreich ist: wenn es mir nicht mehr so wichtig ist, was Menschen von mir denken, ob sie mich toll finden oder gar nicht so toll! Das erweitert den Spielraum ganz erheblich!

Die Menschen, die ähnlich ticken wie ich, werden sich angezogen fühlen von dem was ich bin und zu geben habe und die die nicht, nicht! Eigentlich ganz einfach!

Um das WIE mache ich mir jetzt mal keine Gedanken; wenn der Wunsch klar da ist, Energie hat und stimmig ist, dann wird das Leben bzw. meine innere Führung die Weichen so stellen, daß es in diese Richtung geht und möglicherweise wird mir auf einmal bewußt, daß es ja bereits geschieht! Vielleicht wieder etwas anders als gedacht…

Ready to be free

May our Souls express themselves without reservation….“ (hat meine geliebte argentinische Freundin Sil mir in ihrem letzten Email geschrieben)

May my Soul express herself without reservation

May I stop holding myself back

May I stop controling my Soul´s movements, her sounds, her words, her songs

May I be ready to listen, to receive, to allow her true size

May we be ready to be FREE!!

May we realize that we ARE free!!

„A bird is safe in it´s nest – but that is not what it´s wings are made for“ by Amit Ray

I OWN MY SPACE

Essentiell wichtig: ich fülle meinen Raum aus! I own my space!

Eva Denk: „Wenn du deinen Raum ganz ausfüllst, brauchst du keine Grenzen zu setzen, weil dann latscht niemand rein, geht gar nicht! Das geht nur, wenn da Löcher sind, wenn da „Absencen“ sind, wenn du dich verkleinerst auf Grund von Angst-Scham-Schuld…“

Ganz in mir sein, in meinem Raum, in Loving Presence – wie fühlt sich das an?

Es ist immer ein Präsent-Sein im Körper, es ist Gut-geerdet-Sein, im Herzen verankert sein, verbunden sein…

it´s my soul´s expression without reservation – das füllt meinen Raum! Ob Stille oder wilder Tanz!