Archiv für den Tag: 5. Januar 2024

Der Weg ist ein mäandernder Fluß!

Ich liebe diese frei im offenen Land dahin-mäandernden Flüsse – große, kleinere, auch die Bächlein die sich sanft durch die Wiesen schlängeln – die hab ich schon als kleines Mädchen sehr geliebt!

Und ich liebe es, so zu reisen in meinem Camper – wie ein frei mäandernder Wasserlauf… es gibt wohl ein Ziel (auch nicht immer, manchmal fahr ich einfach drauf los), aber der Weg dorthin ist nicht festgelegt, nicht direkt und gerade sondern eben in schwingenden Linien – mal hierhin mal dorthin, wo´s mich eben hinzieht. Ich hab ja Zeit und das ist wunderbar!

Und so wie ich im Camper reise, reise ich auch im Leben. Es gibt ein der Seele innewohnendes Ziel, ein Bild der aufgeblühten Blume, deren Same in mir angelegt ist oder des erwachsenen Baumes, ein Bild der Hanna, die ihre Essenz lebt, verkörpert, auf ihre einzigartige Weise zum Ausdruck bringt. Und der Weg dorthin ist natürlich alles andere als gerade, oft zickzack, voller Sackgassen, durch die unterschiedlichsten seelischen Landschaften und immer öfter fühlt er sich – Gottlob – an wie ein mäandernder Fluß, ein manchmal sanfter, manchmal wilder Tanz zwischen den Polaritäten.

In den letzten Wochen und Monaten immer wieder ein wilder Tanz – etwas fängt wunderschön an und dann ein jäher Bruch, völlig unerwartet, höchst verwirrend, auch schmerzlich und letztlich wohl befreiend.

Wenn gestern oder vorgestern ein volles Ja zu einem Nein gestimmt hat (siehe im letzten Blog-Artikel), dann war das momentan befreiend, aber noch nicht wirklich heilend – in Bezug auf den Tanz mit einem geliebten Mann. Ein Aspekt, ein Schritt heraus aus einer alten Opferrolle und ein Versuch, mich vor intensiv-schmerzlichen Gefühlen zu schützen. Gut! Und der Fluß fließt, stagniert dann wieder und es wird ein neuer Aspekt sichtbar: so geht Heilung nicht, nicht in dieser Konstellation! Der Fluß ändert die Richtung, mäandert dahin, der Schmerz der Frau, die sich vom Mann verlassen fühlt, kommt zurück und mir wird klar, daß es nun wieder um´s liebevolle Annehmen der Gefühle geht, um´s Durchfließen-lassen….. Ich fühle, daß ich mich nicht nur in meiner kleinen persönlichen Geschichte befinde, sondern in etwas Größerem, einer archetypischen Geschichte zwischen Mann und Frau, die dringend gewandelt werden möchte.

Die alte Geschichte: Der Mann, der hinaus muß in die Welt, der in den Krieg ziehen muß, der „die Welt “ erforschen, entdecken, erobern muß, der sich da draussen beweisen muß, der die Karriereleiter hinauf muß usw… der Mann, den´s wegzieht von zu Hause, von der Frau und den Kindern…

Und die Frau, die sich verlassen fühlt, krank vor Sehnsucht und Schmerz, allein bzw. mit Kind oder Kindern, die sich nach „mehr Mann“ sehnt, nach mehr Zuwendung und wohl auch nach mehr Rückhalt und Schutz…. Auch die alte Geschichte…

In mehreren Gesprächen mit Frauen, mit Freundinnen und auch mit ihren Töchtern ist mir bewußt geworden, wie viele Frauen etwas ganz Ähnliches erleben: den Schmerz um „zuwenig Mann“ (Mann, der immer so schnell weg muß – Karriere machen, in den Krieg ziehen, die Welt entdecken, erforschen, in irgendwelche inneren Welten abtauchen…) und wie auch sie natürlich Wege suchen, heilsam damit umzugehen – schwankend (so wie´s mir auch gegangen ist) zwischen: „Ich geh raus aus dieser unbefriedigenden Situation, ich sag Nein dazu…“ und: ich bin bereit, alle Gefühlen, die aufsteigen, gut im Körper zu spüren, hin zu atmen, sie liebevoll ins Herz zu nehmen…“ also einfach JA zu sagen… auf daß die Gefühle wieder fließen können! Ich glaube, es ist ein Tanz zwischen diesem Ja und Nein, je nachdem was gerade dran ist!

Wir fragen uns oft: was ist los mit vielen Männern? Viele Männer
kommunizieren nicht – wollen nicht, können nicht, entziehen sich,
als hätten sie Angst vor der Liebe, vor wirklicher Nähe und
Intimität…?

Ein kluger Psychotherapeut hat mal gesagt: Das Drama zwischen Mann und Frau hat viel damit zu tun, daß die meisten Frauen als kleine Mädchen „zuwenig Vater“ hatten und in der Folge unter „zuwenig Mann“ leiden und daß die meisten Männer als Buben „zuviel Mutter“ hatten und daher gerne das Weite/die Weite suchen.. was heute bei all den berufstätigen Müttern so wohl nicht mehr ganz zutrifft…

Bei allem, was mir so widerfährt und was ich rundum so wahrnehme, bin ich immer wieder betroffen, wie tief verletzt wir Menschen doch sind und wie dringend es Heilung braucht, gerade auch zwischen Mann und Frau.

Claudia Shatkov, deren Artikel in den newslichtern (schönes online Portal für gute Nachrichten) ich sehr schätze, hat erst kürzlich über dieses Mann-Frau-Thema geschrieben. Sie ruft dazu auf, daß wir neue Bilder, neue Vorstellungen entwickeln, was Männlichkeit für uns bedeutet. Und Väterlichkeit… Und daß wir damit alte Bilder von Männlichkeit (einsame Wölfe, Soldaten in Schützengräben, Männer, die es immer nur in die Welt hinauszieht…) hinter uns lassen können und statt dessen in Männern bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter sehen. Männer: bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter – das finde ich sehr schön! Und sie meint, daß solche Männer immer präsenter werden… Yes, please!

Dann folgt noch ein schöner Absatz: „… Das Männliche findet einen liebevollen Stand in jeder und in jedem von uns. Und das Weibliche wird mit zunehmendem Sturm immer stärker. Ausgestattet mit dieser neuen, inneren Kraft, wird es zur hingebungsvollen und seelenintegeren Gastgeberin für das Männliche. Glasklar in seiner Fähigkeit zu unterscheiden und Grenzen zu setzen. Unbestechlich in Bezug auf die Liebe und das Leben.“











Wir fragen uns oft: was ist los mit vielen Männern? Viele Männer
kommunizieren nicht – wollen nicht, können nicht, entziehen sich,
als hätten sie Angst vor der Liebe, vor wirklicher Nähe und
Intimität…?

Ein kluger Psychotherapeut hat mal gesagt: Das Drama zwischen Mann und Frau hat viel damit zu tun, daß die meisten Frauen als kleine Mädchen „zuwenig Vater“ hatten und in der Folge unter „zuwenig Mann“ leiden und daß die meisten Männer als Buben „zuviel Mutter“ hatten und daher gerne das Weite/die Weite suchen.. was heute bei all den berufstätigen Müttern so wohl nicht mehr ganz zutrifft…

Bei allem, was mir so widerfährt und was ich rundum so wahrnehme, bin ich immer wieder betroffen, wie tief verletzt wir Menschen doch sind und wie dringend es Heilung braucht, gerade auch zwischen Mann und Frau.

Claudia Shatkov, deren Artikel in den newslichtern (schönes online Portal für gute Nachrichten) ich sehr schätze, hat erst kürzlich über dieses Mann-Frau-Thema geschrieben. Sie ruft dazu auf, daß wir neue Bilder, neue Vorstellungen entwickeln, was Männlichkeit für uns bedeutet.Und Väterlichkeit… Und daß wir damit alte Bilder von Männlichkeit (einsame Wölfe, Soldaten in Schützengräben, Männer, die es immer nur in die Welt hinauszieht…) hinter uns lassen können und statt dessen in Männern bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter sehen. Männer: bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter – das finde ich sehr schön! Und sie meint, daß solche Männer immer präsenter werden… Yes, please!

Dann folgt noch ein schöner Absatz: „… Das Männliche finder einen liebevollen Stand in jeder und in jedem von uns. Und das Weibliche wird mit zunehmendem Sturm immer stärker. Ausgestattet mit dieser neuen, inneren Kraft, wird es zur hingebungsvollen und seelenintegeren Gastgeberin für das Männliche. Glasklar in seiner Fähigkeit zu unterscheiden und Grenzen zu setzen. Unbestechlich in Bezug auf die Liebe und das Leben.“



 

 

Die Kunst des kreativen Wendens

Ein weiser Mann, den ich vor einigen Jahre kennenlernen durfte, hat zum Jahreswechsel ungefähr das Folgende gesagt: „…2024 wird definitiv ein Jahr sein, in dem wir die Komfortzone verlassen müssen/dürfen… gut für die Menschen, die sie bereits verlassen haben…“ O ja, ich habe sie definitiv verlassen im vergangenen Jahr! Und immer wieder fühlt es sich – inmitten all der wundersamen Abenteuer und Entdeckungen – auch ungemütlich, nervig, herausfordernd… an und die Frage ist immer wieder: Wie geh ich damit um? Bleib ich stecken im Genervtsein, im Bedrücktsein, in der Resignation? Oder kann ich´s wenden? Besser gesagt: wie kann ich´s wenden?

Gottlob, es glückt immer wieder! Hier ein Beispiel aus jüngster Zeit: So nomadisch, wie ich derzeit lebe, bin ich am 1.Jänner schon wieder in eine andere Wohnung (in die Wohnung einer Bekannten) gezogen (erstmal nur für eine Woche, dann gegen Ende Jänner für 4 Wochen) und zunächst war ich heftig im Widerstand gegen den überbordenden Krimskrams überall, gegen die Art der Bilder, gegen den Schmutz in Küche und Bad, gegen fehlenden Platz für meine paar Sachen… ich war also genervt, bedrückt, hab hin und her überlegt, wie ich da wieder rauskomme (hab ja schon die Miete bezahlt), wo ich dann hingehen würde… Zweifel sind aufgekommen an meinen Entscheidungen – hätte ich nicht lieber… wär´s nicht besser gewesen, wenn… usw usw… bis mir klar war, daß ich mit dieser Art zu denken in der Sackgasse stecke und daß es nur in eine gute Richtung geht, wenn ich mich mit meiner inneren Führung, mit meinem geistigen Team verbinde. Und so hab ich mich hingesetzt, um in die Stille zu gehen, nach innen zu fragen und zu lauschen und tatsächlich – nach einer Weile ist ein klarer Impuls gekommen und zwar: „Steh auf und tu was! Gestalte! Räum Sachen von ihr zur Seite und schaffe dir Platz für deine „Altäre“ – solange bis du dich wohlfühlst! Erschaffe dir deine kleine Oase inmitten vom fremden Chaos und laß ihre wohltuende Wirkung in den Raum ausstrahlen!“ Und so hab ich´s dann gleich gemacht bzw. so ist es dann fast wie von selbst und mit Freude geschehen! Aus einer bedrückenden Situtation ist eine interessante Herausforderung geworden – eben diese Situation zu wenden! Ich hab die Kurve gekriegt – auf geschmeidige Art und Weise, ohne großen Energieaufwand – und das fühlt sich wie ein kleiner feiner Sieg an! Und dann erst ist mir aufgefallen, daß die Wohnung auch viel Erfreuliches zu bieten hat, das ich gerne annehme und für mich nutze! In der Silvesternacht hab ich mit der Freundin, in deren Wohnung ich vorher ein paar Tage sein konnte und mit der es so viel Freude macht zu improvisieren (Atem-Stimme-Bewegung), genau darüber gesprochen: über diese Kurve, dieses Wenden!

Herausfordernde Situationen (die mich deprimieren könnten, mich ohnmächtig fühlen lassen könnten, die schrecklich nerven könnten, die mich resignieren lassen könnten…) mit Hilfe von Atem, Stimme und Bewegung auf kreative Weise wenden – das beschreibt meine Gabe und somit mein Herzensanliegen ganz gut! Und es wird gebraucht werden in der Welt – mehr und mehr!

Nun darf ich diese Kunst des kreativen Wendens auch in der beginnenden Liebesbeziehung mit einem Mann üben. Früher haben sich die schwierigen und herausfordernden Aspekte in einer Beziehung erst nach Wochen oder Monaten gezeigt, heute passiert das gleich mal – huschwusch – beim dritten Treffen! Tischlein deck dich, mit all den wunderbaren Gaben, die wir mitbringen und auch mit den schwer verdaulichen! Offen ausgebreitet und die wunden Punkte werden sofort zielsicher angepeilt – eben das, was noch auf Heilung wartet!

Oh ja, kiss it all the way up – den uralten Verlassenwerden-Schmerz noch mal fühlen, ihn erlauben, die Tränen fließen lassen… es ist gut! Fließen verhindert Verhärtung, hält die Herzenstüren in Schwebe – zwischen offen und geschlossen…

Es ist wirklich seltsam – immer wieder passiert´s mir in letzter Zeit, daß ein schönes Zusammensein – z.B. mit der „Drachenfrau“ im Waldviertel, mit der Frau (fast schon Freundin), die in meiner Salzburger Wohnung lebt und nun mit dem geliebten Mann – plötzlich kippt, weil sie aus irgendeinem Grund plötzlich Streß bekommen… Das kann ich auf verschiedene Weise interpretieren – auf jeden Fall fordert mich das Leben zu etwas heraus! Vielleicht will es mir durch diese verwirrenden und zum Teil verstörenden Situationen Gelegenheit geben, meinen inneren Gleichgewichtssinn zu trainieren und kreative Wege zu finden, mich wieder zu stabiliseren…? vielleicht weil diese Fähigkeiten in Zukunft mehr und mehr gebraucht werden – wenn´s rundherum in größerem Ausmaß kippen und schwanken wird….? Diese Möglichkeit gefällt mir – es gibt etwas Sinnvolles zu üben und dabei ist wiederum Kreativität gefragt! Und die Kunst des Wendens!