Archiv für den Monat: Juli 2024

On the dancefloor again!

Ein heisser Hochsommertag voller Sonnenschein und flirrender Hitze, ein Stück weit überm Mittelmeer auf einem wunderschönen, privaten Campingplatz, der Duft der Pinien weht zu mir herüber (schon als Kind hab ich diesen würzigen Geruch sehr geliebt!) – hier bin ich also nun eine Woche lang – wieder in meinem rollenden Zuhause, gemeinsam mit einigen anderen Tänzerinnen und Tänzern, die auf diesem schönen luftigen Platz ihre Zelte aufgeschlagen haben…

Eine Woche lang „Soul Flight“ – das ist der Name des 5 Rhythmen-Tanzworkshops hier in Izola in Slowenien, heute ist schon der vierte Tag!

Nach einem kurzen Intermezzo in meiner Salzburger Wohnung (wo mir endgültig klar geworden ist, daß ich nicht mehr länger in ihr leben werde!), bin ich am vergangenen Sonntag wieder zurück in den Camper übersiedelt und los ging´s – diesmal nach Süden…on the road again…yeahhh!

Zunächst ins geliebte Socatal und dann am nächsten Tag eben weiter hierher nach Izola – ein netter kleiner am Ort am Meer, an dem ich auf dem Weg nach Kroatien bisher immer nur vorbeigefahren bin.

Nach einem eher sanften Beginn hat der Workshop gestern Vormittag richtig Fahrt aufgenommen – es ist heiß hergegangen, nicht nur von der Temperatur her, sondern vor allem von vielen schmerzlichen Blockaden und Emotionen, die sich – ausgelöst durch das intensive Tanzen und Atmen – bei manchen heftig gezeigt haben.

„Was hindert dich, ganz „im flow“, im Fluß des Tanzes, des Lebens zu sein?“ – dieser Frage sind wir tanzend nachgegangen und es ging und geht darum, die innere Tänzerin/den inneren Tänzer zu befreien. Und die innere Sängerin, füge ich innerlich hinzu!

Für mich war es sehr bewegend zu sehen, wieviel Wut und Schmerz gerade bei den jungen Menschen hochgekommen ist (ich kenne das natürlich gut aus jüngeren Jahren!) und hat viel Mitgefühl in mir geweckt für uns menschliche Wesen… fast jede Frau, jeder Mann so verletzt und in ihrer/seiner Freiheit, einfach zu SEIN so eingeschränkt.

Nachdem ich diesen Tanzweg schon so lange gehe, fühle ich mich – at least on the dancefloor – ziemlich frei, FREE TO BE ME…

An einem bestimmten Punkt dieses Prozesses heute Vormittag hatte ich das Gefühl und den Wunsch, diesen Befreiungstanz nicht nur für mich, sondern für alle Frauen zu tanzen – auf daß wir alte Tabus, Verbote, Einengungen, Einschnürungen abstreifen und aufrecht, liebevoll und kraftvoll ins Leben tanzen… jede einzelne FREE TO BE herself!

Und natürlich wünsch ich das den Männern auch – wir wollen und brauchen doch Männer in ihrer Kraft und mit ihrer Essenz verbunden!

Am ersten Abend hab ich mich in einer Meditation gefragt, was ich mir für diese Woche wünsche, und was meine Intention ist. Die Antwort kam schnell und sehr klar: ich will das Leben feiern! Feiern, daß ich hier bin – in diesem doch noch recht gesunden und kraftvollen Körper in dieser so speziellen Zeit!

Und die Klarheit, die mir die letzte, starke Vollmondin beschert hat, ist mir auch ein schöner Grund zum Feiern!

Da waren ja jetzt schon länger die Fragen, wie´s denn weitergehen wird bei mir, vor allem in Bezug auf Wohnen – wie? wo? alleine? in Gemeinschaft? mit Tieren hoffentlich? und auch die Frage: wie kann ich denn meine Gaben noch besser einbringen, wie kann ich wirklich meinen Platz im Leben einnehmen und ausfüllen?

Auf Anregung meiner geliebten Seelenschwester in Usedom hab ich eine medial begabte Frau gebeten, in meinem morphischen Feld zu lesen und das hat sie dann auch vor genau einer Woche (übers Telefon) gemacht! Es war sooo erhellend und klärend – nichts wirklich Überraschendes, aber es hat mir genau den Schubs gegeben, den ich offenbar gebraucht hab, um das, was meine Seele möchte, wirklich und ganz klar fühlen zu können! Ich schau ja schon länger nach einem Stück Land mit einem Bauernsacherl drauf – erst im Mühlviertel, dann in Kärnten und seit einigen Monaten im Wald-oder Weinviertel nördlich von Wien.

Alexa hat in dem Reading die Wiennähe in meinem Feld gesehen, ein Stück Land, mein Tiny house, Tiere (die dann wie von selbst kommen werden!), meine Gaben, die sich wie von selbst, so „nebenbei“ vermitteln und wirksam werden, keine Gemeinschaft, sondern Menschen die kommen und gehen, mitwirken und mit mir das Leben feiern werden… es fühlt sich so so so so stimmig an und entfacht ganz viel Freude und Be-geist-erung in mir, in meinem Herzen!

Am nächsten Tag ist mir eine Anzeige in „willhaben“ aufgefallen, von einem urigen, kleinen Weinviertler Bauernhaus mit einem Stück Land – in einer Gegend, die ich sehr liebe. Angeboten von einem Immobilienbüro, mit dem ich vor vielen Jahren mal zu tun hatte und das mir recht sympathisch war. Ich hab gleich angerufen und mit der zuständigen Dame, einer Architektin, einen Termin vereinbart – am vergangenen Samstag haben wir uns getroffen und sie hat mir alles gezeigt. Schon die Hinfahrt (sie hat mich vom Bahnhof abgeholt) hat mich bezaubert: sanfte Weinberge, weites Land, ein kleines hübsches Dorf – sehr einfach, ohne jeden Schnickschnack, schöne alte urige Häuser und Kellergassen. Und null Tourismus – für mich, die ich aus Salzburg komme und dort immer wieder eine Zeitlang gelebt hab, ist das großartig!

Es gibt wohl einiges zu tun im Haus und am Grundstück, aber ich sehe viele Möglichkeiten!

Genug Platz nicht nur für mich, sondern daß Menschen kommen können – für gemeinsame Projekte, schönes und inspiriertes BeisammenSein, um zu tanzen, zu tönen (Atem, Stimme, Bewegung!), das Leben zu feiern, kreativ zu werken und zu wirken, für einen Garten mit Blumen, Kräutern, etwas Gemüse vielleicht… ich träume so dahin und seh´ mich schon fast dort einziehen, hab aber noch nicht zugesagt.

Ich brauch oft ziemlich lange, bis ich zu einer Entscheidung komme, aber wenn sie mal getroffen ist und stimmig ist, dann geht´s schnell – oft wird´s dann gleich das erste Auto oder die erste Wohnung, die ich mir ansehe und in dem Fall vielleicht sogar das erste Haus!

Yes and go! The power of manifestation! Ein neues Abenteuer kann beginnen!

Ja, und diese Aussicht, diese Gewißheit erfüllt mich so mit Freude, daß ich diesen intensiven Tanzworkshop hier in Izola einfach voll genießen kann – ein großes schönes Sommerfest!

Schwesternzeit

Alle Jahre wieder fahre ich mit meiner Schwester Lilo und einem lieben Freund, der viele Jahre lang ihr Betreuer im Wohnheim der Lebenshilfe war (sie ist von Geburt an stark körperbehindert – sehr spastisch, kann nicht gehen und nicht sprechen) ein paar Tage auf Urlaub. Darauf freut sie sich wochenlang – diese paar Tage sind für sie das absolute Highlight des Jahres! Ich finde das sehr berührend! Was für ein Leben!

Es war schon recht speziell, mit einer behinderten Schwester aufzuwachsen! Sie hat mir leid getan, sie hat mich genervt, ich war voller Fragen (wieso kann sie das alles nicht, was ich kann – laufen, singen, tanzen, springen, Ball spielen, mit den Eltern auf Urlaub fahren usw.) und ich hab sie immer wieder zum Lachen gebracht durch allerlei „Blödsinn“.

Mit knapp 19 Jahren bin ich von zu Hause ausgezogen und war immer irgendwo – im Ausland, in Wien, auf Reisen und bin nur öfter mal zu Besuch gekommen – wir hatten also eher sporadisch Kontakt. Erst als unsere Mutter sie nicht mehr betreuen konnte und dann vor ziemlich genau 15 Jahren gestorben ist, hat sich unsere Beziehung vertieft und da hab ich sie erst richtig schätzen und von Herzen lieben gelernt!

Unser heuriger Urlaub: wir waren (wie schon öfter) in Grado, es war brütend heiß und wieder sehr lustig! Wenn wir beisammen sind, kommt – so wie in der Kindheit – die Clownin in mir zum Vorschein und ist ganz in ihrem Element! Unser Freund ist auch recht humorvoll und wir haben die lustigsten Ideen! Es ist mir spontan immer wieder ein Anliegen, daß sie mit der Stimme rauskommt (sie kann nicht sprechen, aber irgendwelche Töne und Laute kommen dann schon heraus); ich inszeniere gespielte Streitereien, provoziere sie zum Spaß, rege unsere „Dreigesänge „an (Trio modlet&krax) – heuer waren es Hitze-Stöhn-Lieder, auf der Heimfahrt Klagelieder (Urlaub schon wieder vorbei!), es entstehen witzige Fotos und wenn sie abends ein Schluckerl Wein trinkt, gibt es kein Halten mehr, dann wird nur mehr gelacht!

Und so sind diese kleinen Lilo-Urlaube auch für mich und unseren Freund bereichernd, ich freue mich auch jedes Mal drauf!

alles was Flügel hat, fliegt!

POST-GRADO-REFLEKTIONEN:

Beim Reflektieren über unsere gemeinsam verbrachten Tage ist in mir ein Impuls aufgestiegen: beim nächsten Beisammensein möchte ich anregen, daß wir mal gemeinsam still werden – an einem schönen ruhigen Ort… an einem See, Fluß oder Meer… Ja!

Ich weiß, daß meine Schwester auch Zugang zur Stille hat und sich darin wohlfühlen und entspannen kann! Daß ihre Seele wissend und weise ist – das kann ich immer besser (hinter all ihren Behinderungen und Verkrampfungen) wahrnehmen. Darüber freue ich mich sehr!

Meistens ist bisher auf der Heimfahrt von diesen paar Urlaubstagen- zurück in ihren immer gleichen Alltag im Wohnhaus der Lebenshilfe – viel Schmerz und Traurigkeit in ihr hochgekommen, viele Tränen über ihren Zustand, weil ihr bewußt wird, wie schön und bunt ein „normales“ Leben sein kann.

Diesmal war diese Traurigkeit auch da, aber leichter, kürzer, viel weniger intensiv… ich hatte das Gefühl, daß sie gar nicht mehr so tief in Schmerz und Asche rein muß, sondern daß auch in ihr der „göttliche Wind“ weht und wirkt, der uns erheben und befreien möchte. Der uns hilft, immer mehr an einem schönen ruhigen inneren Ort zu sein!

Den Schmerz kennen und zulassen, wie er kleiner, schwächer und leichter wird… bis nur mehr ein Echo bleibt…

Treffen wir uns an diesem ruhigen schönen Ort in uns – am See am Fluß am Meer…

OM TARE TU TARE

Möge das Mitgefühl für alle Wesen dieser Erde unsere Herzen öffnen und uns vereinen.

Hinter die Fassaden, Masken und Mauern laß uns blicken und unser schönes, wahres Leuchten wahrnehmen und erkennen!

So schön, wenn ich manchmal fühlen kann, wie wir emporgehoben sind – hinauf-hinein in ein geklärtes, gut geerdetes, von Farben und Licht durchströmtes Sein.

DANKE DANKE DANKE!

Noch ein PS: während derselben Reflektion/Meditation gestern abends ist im Zusammenhang mit dem Thema Schmerz und Mitgefühl etwas in mir aufgetaucht, das sich nur selten zeigt: der Schmerz über mein vieles und schon langes Alleine-Sein – ohne Partner, ohne Gefährten, ohne Kinder und Enkelkinder, ohne Tiere, nur mit ab und an einem lover, einem Geliebten… es fühlt sich so gut und heilsam an, diesen Schmerz zu spüren – er wiegt nicht schwer, er öffnet tiefere Herzkammern und läßt Liebe fließen.

OM TARE TU TARE

Ein paar Augenblicke lang fühle ich den Engel des Mitgefühls wie neben mir/in mir, wie er mein Herz für mich, für mein kleines Ich sanft ÖFFNET. Sooo schön!

Wo ist Zuhause?

Diesen Artikel hab ich schon vor ungefähr einer Woche geschrieben (rund um die letzte Neumondin im Krebs, die ja genau diese Frage stellt), konnte ihn aber nicht hochladen. Es ist zwar einiges passiert seither, aber diese Frage gibt es immer noch – nur mit mehr Gleichmut.

Also: Seit etwa 10 Tagen bin ich nun (mit Unterbrechung) wiedermal in Salzburg und zwar in meiner Wohnung, die seit mehreren Wochen wieder frei ist (die Bekannte von mir ist ausgezogen)… es ist ein seltsames Gefühl, wieder innerhalb von festen vier Wänden zu sein, in der Wohnung, wo ich die letzten 18 (!) Jahre verbracht hab – zwar mit Unterbrechungen, aber doch! So lange war ich noch nie irgendwo!

Nun bin ich hier in dieser vertrauten Umgebung und es fühlt sich nicht mehr wirklich wie mein Zuhause an!

Da schon viel mehr der Camper, in dem ich ja seit über einem Jahr die meiste Zeit gelebt hab – da und dort, an den unterschiedlichsten Orten… in den Bergen, im Flachland, an Seen, Flüssen, am Meer, „on the road“, westlich, östlich, südlich und nördlich von hier… oft bei guten Freunden auf ihrem Stück Land, auf netten kleinen Campingplätzen oder „wild“…

Nun ist immer öfter die Frage aufgetaucht, wie ich denn weiterhin leben will? In Gemeinschaft? Allein? In einer Partnerschaft? Und vor allem: wo?

Zunächst war da in den letzten Tagen eine vage Bedrücktheit wegen dieser offenen Fragen, die ja immer wieder auftauchen, sich durch mein Erwachsenenleben ziehen; zunächst wollte ich sie irgendwie beiseite schieben, mich davon ablenken, bis mir wieder bewußt geworden ist, daß es ja genau darum geht, die Traurigkeit, die damit verbunden ist, da sein zu lassen, sie zu fühlen, mit ihr zu sein… und das hat so so gut getan! Da kommt das, was chronisch feststeckt in Bewegung, Tränen dürfen fließen und nach und nach kommt das Vertrauen zurück und das Erfühlen der inneren Heimat.

Dieser Prozess ist durch einen schönen und berührenden Roman, den ich gerade erst zu Ende gelesen hab, intensiviert worden. Er heißt „Bergland“ und da geht´s um bäuerliches Leben in den Südtiroler Bergen, um die große Liebe der Bauern zu ihrem Land, trotz aller Mühsal… es ist ihr Zuhause, ohne jeden Zweifel!

Also das Gegenteil von dem, wie ich lebe! Nicht daß ich Bäuerin sein möchte in einem Familienverband, aber die Geschichte hat eben diese Themen in mir angestoßen, sie hat so genau zu meiner Stimmung gepasst.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn ein guter Roman mein inneres Thema synchron abhandelt, quasi illustriert!. In der jungen Familie (der Roman erstreckt sich über drei Generationen) kommt es nach einer Krise zu einer erstaunlichen Wende: sie reden endlich miteinander, sie benennen, was nicht mehr funktioniert und auf Anregung der jungen Bäuerin spielen sie ein Spiel: „Wünsch dir was“! Wünsche fühlen und äußern ohne Einschränkungen – was würdest du in deinem Leben ändern, wenn du wüßtest, daß du nicht scheitern kannst?

Alle nennen ihre Wünsche… S.260: Es war alles kein Plan, es war nur ein Anfang, es war: „Wünsch dir was“. Das Aufspüren von Sehnsüchten, von dem was fehlte… es war Bewegung, ein Puls der wieder schlug… Der Weg lag in der Morgendämmerung, aber bald würde es aufklaren.

Dieses „Spiel“ ist ja nicht neu… „wage zu träumen“ heißt es auch… „träume groß!“ usw…

Und doch hat es mich inspiriert – hab mich dann am Abend hingesetzt und „wünsch dir was“ gespielt; es hat mir Spaß gemacht – ich spür wieder einen Puls, der freudig schlägt!

Und es hat mich berührt – gerade der letzte Satz hat die Zuversicht in mir genährt, daß zwar das volle Licht noch nicht da ist, aber daß es bald aufklaren wird!