Archiv für den Monat: Oktober 2024

Resilienz

Immer wieder mal hab ich in den letzten Jahren mit dem Gedanken gespielt, einen Verein zu gründen und somit auch mit der Frage, wie ich ihn denn nennen würde. Förderung von…?

Was mir wiederholt in den Sinn gekommen ist, ist Resilienz, Lebensfreude, natürliches Sein… Förderung von natürlichem Sein, Resilienz und Lebensfreude! So könnte es heißen. Diese Qualitäten will ich in mir noch mehr fördern und zum Blühen bringen und sie auch in anderen Menschen anregen. Natürliches Sein schließt für mich vieles mit ein: ein gedeihliches MIteinander, Kreativität, Liebesfähigkeit, Verbundenheit…

In der letzten Zeit ist das Thema Resilienz besonders aktuell für mich – nun wo´s derart rund geht in meinem Leben! Loslassen und Abschied von meinem alten Zuhause in Salzburg, auch vom Camperleben und Beginn eines völlig „neuen Lebens“ auf dem Land, in einem kleinen Dorf, auf einem alten stark renovierungsbedürftigen Hof. Morgen ist der Tag der Übersiedlung! Meine Nerven flirren, mein Herz pocht, zwischendurch immer wieder tiefe innere Ruhe… freue ich, mich daß ich jetzt noch die Zeit finde, in meinem Lieblingscafe in Salzburg zu schreiben!

Immer wieder ist in dieser turbulenten Umgestaltungszeit der Wunsch aufgetaucht, mein Nervensystem zu stärken, meine Reslilienz zu fördern… und damit die Frage: wie?Wie entsteht sie? wie kann ich sie aufbauen?

Wenn ich mein Energiefeld halten kann, meinen natürlichen Raum, das ist für mich Resilienz! Wenn ich ihn friedvoll und kraftvoll, in Selbstliebe und authentisch halten kann – auch in unangenehmen Situationen, in herausfordernden Begegnungen, in einem stressigen Umfeld… ja! Zentriert und verbunden…

Wenn ich dieses Friedensfeld nicht halten kann, weil mich etwas nervt, stresst, verletzt, aufregt, mich innerlich schrumpfen läßt und ich auf Widerstand damit bin, dann trübt es sich ein, zieht sich zurück, verschattet und verdichtet sich – das ist das Gegenteil von Resilienz, das ist Anfälligkeit, da werde ich leicht angesteckt von „schlechten vibes“. Da kommen für mich wieder die „7 WASAS“ ins Spiel, die mir helfen können, mein Energiefeld wieder aufzubauen und gegenwärtig zu sein, mit wachem Gewahrsein. Der bewußte Atem – so essentiell! Wenn ich mich gestresst fühle – so wie immer wieder mal in der letzten Zeit, dann wird der Atem flach oder ich halte ihn lange an… ein altes Muster! Dann vergesse ich leicht auf´s Innehalten und erst nach einer Weile fällt´s mir auf und wieder ein: Breathe! Room to breathe! Erden, himmeln, im Herzen verankern, Kiefer entspannen usw… vielleicht kleine entspannende Seufzer oder ein Knurren – je nachdem… oder auch ein befreiendes Lachen! Das ist überhaupt das Beste!

Again: Room to breathe (and again and again…)

Der Atem war das zentrale Thema in diesem großartigen Workshop am vergangenen Wochenende und das hat natürlich genau gepasst!

Für mich ist der bewußte Atem ja auch ganz wichtig – zentral in den „7 WASAS“, über die ich in einem früheren Beitrag geschrieben hab: der Atem, himmeln, erden, im Herzen verankern, Kiefer entspannen, Stimme und Bewegung.

Seit langem ist ja mein Leitspruch: Atem, Stimme und Bewegung – Die drei Schlüssel zur Lebendigkeit. Wie essentiell wichtig diese „Dreifaltigkeit“ für mich ist, hab ich erstmals in den vielen Kursen, die ich in den 80er-Jahren bei Udo Kollitscher durch- und mitgemacht habe, erfahren. Udo war für mich drei intensive Jahre lang ein wirklich guter Lehrer, ein wichtiger Wegbereiter und ein anziehender, von fast allen Frauen vielbegehrter Mann! Als ich vor kurzem erfahren hab, daß seine Seele im vergangenen August den kranken Körper verlassen hat und sein letztes Video gesehen hab, war ich sehr berührt. Danke, Udo (später hat er sich Jod genannt), danke für all das Gute, das ich von dir lernen durfte! Es war ja dein Leitspruch: Atem, Stimme und Bewegung – Schlüssel zur Lebendigkeit, den ich weitertrage und lebe!

Viele der damals in seinen Kursen so tief gehenden Übungen zur Selbsterforschung und zum Lösen der emotionalen, energetischen und zwischenmenschlichen Blockaden waren genau darauf aufgebaut: der bewußte Einsatz des Atems, um immer mehr vom Kopf runter in den Körper zu kommen. In den Körper, der ganz andere Wahrheiten kennt als „der Kopf“!

In diesen Übungen hab ich erstmals meine Begabung entdeckt, unbewußte Inhalte, unbewußte Energien durch den Körper, durch seine Sprache und durch die Stimme zum Ausdruck zu bringen; das passiert einfach, ist reines Geschehenlassen.

Ganz lang hab ich diese Begabung gar nicht also solche erkannt, hab sie wenig geschätzt, oft ganz auf sie vergessen. Erst jetzt, im Lauf der letzten 2-3 Jahre, ist mir mehr und mehr bewußt geworden, wie wertvoll und schön sie eigentlich ist!

„Mädl, du bist ein kinästhetisches Medium!“ hat vor „ewigen Zeiten“ mal ein Mann – wie aus dem Nichts kommend – am Ignaz-Riederkai in Salzburg zu mir gesagt, ganz ohne Einleitung. Ich bin von der Schule nach Hause geradelt und ungefähr bei der Überfuhr, da war dieser Mann! Wie wir ins Gespräch gekommen sind, weiß ich nicht mehr, aber diesen einen Satz, den hab ich nie vergessen. Obwohl ich damals überhaupt nicht verstanden hab, was er meint, was das ist – ein kinästhetisches Medium! Oder hab ich diese Begegnung geträumt? Aber ich hab sie ganz real in Erinnerung…

Immer mehr erfahre ich, was es bedeutet: diese Art der Medialität öffnet sich mir mit Hilfe der „7 WASAS“, mit Hilfe von Atem, Stimme und Bewegung! Diese Art der Medialität der Führung durch das Göttliche anvertrauen (himmeln und erden, im Herzen verankert sein) und ihr übergeben – – „Das Beste geschieht, für mich und für´s Große Ganze“.

So entsteht „alles“ wie von selbst: die Töne, Tonfolgen und -qualitäten, vielleicht ein Lied, Rhythmus, Tanz, bestimmte Körperhaltungen, ein Gedicht… jegliche Form von kreativem Ausdruck! Ganz sicher ist auf diese Weise immer schon Kunst, auch große Kunst entstanden!

Reines Geschehenlassen, aus der Verbundenheit heraus – das ist für mich die Kunst der Improvisation! I love it so much!

„Room to Breathe“ – what a great workshop!

Magical, challenging, healing, wonderful!

Vergangenes Wochenende war ich in München als Teilnehmerin dieses Tanzworkshops, geleitet von einem großartigen Soul Motion- und 5 Rhythmen-Lehrer aus den USA, den ich bereits heuer im Juni in Polen kennenlernen durfte.

Freier Tanz, heilsame Rituale, Poesie und ganz zentral der Atem, der alles trägt. Eine wunderbare Choreografie, die mir voll und ganz entspricht!

„Dance is breath made visible“.

Dieser Workshop war genau das Richtige zur richtigen Zeit! In den letzten zehn Tagen – so ungefähr – vor allem rund um den letzten feurigen Vollmond – hat´s mich immer wieder ganz schön geschleudert! Streß, Zweifel, Gereiztheit, ein Gefühl von Überforderung – hab mich manchmal gefühlt wie in einer dunklen Wolke… auch Traurigkeit, Bedrücktheit waren da mit drin… als würde die Lebensfreude zugedeckt!

In dieser Stimmung bin ich am vergangenen Freitag nach München zum Workshop gefahren, hab mich dort zunächst gar nicht willkommen gefühlt (ich war überhaupt nicht als Teilnehmerin registriert und hab daher auch keine Infos zum Workshop bekommen). Naja, was soll´s, die Teilnahme war dann kein Problem. Trotzdem hat sich dieser Start komisch angefühlt, passend zu meiner Stimmung.

Und dann die Gruppe: über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Energie ist schwer, lauter ernste Gesichter, wenig Bereitschaft für Kontakt! Schwere bei mir, Schwere in der Gruppe, Schwere kollektiv…

Micle, der Leiter, spricht beides an – die Liebe, die Freude und den Kummer; soviel Leid, soviel Kummer, soviel Schmerz in der Welt. Ich bin froh, daß er die dunkle Seite mit einbezieht, sie ist ja sehr präsent, sehr spürbar! He invites grief to be felt and expressed – in the dance, in ritual.

Sehr berührend, seine Fähigkeit zu tiefem Mitgefühl, tiefer Liebe und auch sein Humor, seine Lebendigkeit, seine Bescheidenheit…

Auf verschiedenen Ebenen ist da der Wunsch, die Absicht, daß diese Schwere, das Empfinden von Getrenntheit sich wandeln möge – in das Erleben von Freude , Liebe, Verbundenheit.

That´s his ongoing prayer, and mine too!

Und dieser shift ist tatsächlich passiert – in den letzten paar Stunden gestern, am letzten Tag des Workshops! In mir und in der Gruppe! Nach und nach, bei immer mehr Menschen, hat sich diese Schwere gewandelt in Freude, in ein vitales, liebevolles Miteinander! Und wir waren zuletzt wirklich eine Gruppe, verbunden, wie befreit, viele spontane, lustige, liebevolle Begegnungen im Tanz… high energy!

Oh my God, it felt like a miracle!

Wie im Kleinen, so im Größeren, und – das hoffe ich inständig – im noch Größeren, in noch größeren Gruppen!

Hab mich – auch wenn´s oft nicht leicht war – sehr geführt gefühlt, alles ist zur richtigen Zeit, auf die richtige Art geschehen! Und letztlich gab´s ganz viele Geschenke!

So schön, zu erleben wie es ist, wenn das Ego nicht mehr das Sagen hat, sondern die Liebe!

In großen, mehrteiligen wundervollen Abschlußritual durfte ich das wieder so klar erleben, als tiefes Wissen:

LIEBE IST DIE STÄRKSTE MACHT!

Mehrmals hab ich´s laut hinausgerufen in die Welt, verstärkt von einigen anderen Tänzerinnen und Tänzern:

Liebe ist die allerstärkste Macht! JA, JA, dreimal JA!

Was stimmt für mich wirklich?

Jetzt schnell schnell reinhupfen in die Renovierung des alten Weinviertler Hofes, schnell schnell ein Projekt erstellen, nur daß der an sich sehr fähige polnische Allrounder schnell schnell anfangen kann? Er macht ziemlich Druck, will unbedingt Anfang November anfangen und in ein paar Tagen genau wissen, was wo hinkommen soll…

Schnell schnell jetzt in so kurzer Zeit alles festlegen – das stimmt für ihn, aber nicht für mich!

Ich will erstmal dort ein ein paar Wochen leben (es funktioniert ja soweit alles), bevor wir innen richtig anfangen, Wände zu versetzen, Türen in den Innenhof durchzubrechen, Fenster zu kaufen usw… Will ein Gefühl bekommen: Was will wo sein? Welche Atmosphäre will ich in den verschiedenen Räumen? Welche Wege will ich gehen? Wo mag ich gern sitzen, liegen, kochen, schlafen? Wo genau soll die Badewanne sein usw…

Oh ja, so ein langsame Herangehen an dieses große Projekt fühlt sich sehr gut an!

Auch das Einstimmen auf den Jahreskreis! Anfang November – in der dunklen Zeit – schnell schnell was anpacken, ist für mich nicht stimig, nicht im Einklang mit der Zeitqualität; und dann kommt der Dezember – die Adventszeit, die Stille Zeit – die ich sehr liebe und in der ich auch gerne still werde, Aktivitäten reduziere, so gut´s eben geht…

Mal einziehen, ausräumen, mich irgendwie einrichten, improvisieren, so daß ich mich auch im jetzigen Zustand des Hauses wohlfühlen kann, wichtige Außenarbeiten schon mal machen lassen… und ich kann selber Hand anlegen, z.B. den alten Putz abschlagen, ja! Alles in Ruhe machen, Schritt für Schritt… in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft!

Dieser langsame Start läßt mir einerseits Luft und noch etwas Bewegungsfreiheit und andererseits ein ruhevolles Ankommen.

Mal sehen, wie der Handwerker (der schon mal – vor vielen Jahren – eine Wohnung für mich wirklich schön renoviert hat) darauf reagiert! Ob er dann abspringt, weil er im Neuen Jahr (ich möchte so richtig mit dem Umbau erst Mitte Februar, Anfang März beginnen) keine Zeit hat? Das hat er schon angedeutet und das wäre einerseit schade, weil er sehr gut, verläßlich und eigenständig arbeitet, andererseits kündigt sich bereits an, daß er Mühe hat, die Pläne der Architektin einfach auszuführen (sonst ist immer ER der Boß – der, der einen Umbau oder auch Neubau leitet). Das find ich jetzt schon stressig und verheißt Spannung. Und unter Spannung laufen die Dinge eben nicht so gut, spießen sich, legen sich quer und ein guter Fluß wird behindert.

Wieder geht´s um Vertrauen – falls es mit ihm nichts wird, drauf vertrauen, daß sich die richtigen Handwerker schon finden werden.

Uijui, ich seh schon: da wird´s eine Menge Herausforderungen geben und was sich bereits zeigt: die Aufforderung und Notwendigkeit, gut reinzuspüren und mir klarzumachen, was für MICH wirklich stimmt und dafür einzutreten! Und das dann sehr klar und freundlich zu kommunizieren. So möge es sein!

What a change!

Ja wirklich, was für eine Umstellung – von einem eher beschaulichen Nomadenleben im Camper in ein noch ziemlich unüberschaubares Wirrwarr von: Altes loslassen (meine Salzburger Wohnung ist bereits verkauft, aber die Übersiedlung steht noch bevor) und dem Schaffen eines neuen Lebensraumes im Weinviertel… und das in einem über 300 Jahre alten, sehr renovierungsbedürftigen Hof… Puh! Also definitiv wiedermal raus aus der Komfortzone!

Und so geht´s eben hin und her, auf und ab, ganz schön kräftiger Wellengang! Oft Freude, Be-Geist-erung, ein Gefühl von Weite und Getragensein, oft auch eine eher ruhige vertrauensvolle Gelassenheit, aber immer wieder auch Stress, Enge, Besorgnis, einem Gefühl von Überforderung (werd ich das nervlich durchstehen? und vor allem: wird das Geld reichen?)

Jaja, das leidige Geldthema schwappt immer wieder hoch – ich kenn diese sorgenvolle Energie von klein auf so gut von meiner Mutter („werd ich, werden wir auskommen mit meiner kleinen Pension…?“) und sie hat´s wiederum von ihren Eltern mitbekommen (wird die Firma im Krieg überleben? werden wir überleben?…) und so weiter… wer weiß, wie weit diese Existenzängste zurück in die Vergangenheit reichen?

Es geht also um die Heilung von transgenerationalen (was für ein sperriges Wort!) Traumata…

Wenn nun diese alten Ängste um´s Geld, Zweifel, Enge und Streß auftauchen, wollen sie gefühlt werden, wünschen sich Mit-Gefühl und das heilende Licht der Sonne, des Bewußtseins.

Gestern in der morgendlichen Meditation hab sie einfach da sein lassen, ohne Abwehr und Widerstand; wie auf einer Bühne hab ich sie vor mir gesehen und gespürt, in sie reingeatmet, Traurigkeit kam hoch und aus bewölktem Himmel hat auf einmal die Sonne hervorgeleuchtet, als wollte sie dieses alte Ahnenthema mit Licht und Liebe fluten. Ein schönes, berührendes Erlebnis!

Silke Schäfer, die Astrologin, hat vor ein paar Tagen in ihrem Telegram-Kanal geschrieben:

Was jetzt besonders wichtig ist: „Focus auf den Focus!“

Also achtsam sein: worauf richte ich meinen Focus, meine Aufmerksamkeit?

Das finde ich ganz essentiell in Bezug auf mein großes Projekt: die alten Mangelgeschichten wohl wahrnehmen, spüren, fühlen, auf Heilung ausrichten, gut atmen, präsent sein (mich an die „7 Vasas“ erinnern!) und dann leuchtet die Freude wieder auf , die ursprüngliche Vision und die freudige Gewißheit, daß da etwas Schönes, Bereicherndes, Inspirierendes, Heilsames entstehen darf, will, soll, kann!

Von alten Ängsten ins Vertrauen; von Zweifel und Mangeldenken in die Dankbarkeit, ins Erleben der Fülle und der grundlegenden Freundlichkeit des Lebens; von Mich-Überfordert-Fühlen in die Ruhe, in die Präsenz, in eine friedvolle innere Stille…

Zu den oben erwähnten 7 VASAS: das Wort Vasa hab ich selbst erfunden für eine hilfreiche Praxis, die ich für mich entwickelt hab und die ich im Alltag übe; sie hilft mir ziemlich zuverlässig, ins Hier & Jetzt, in die Verbundenheit zurückzufinden, wenn ich zu sehr im Kopf und irgendwohin abgedriftet bin.

Im Zentrum steht der bewußte Atem (1), dann himmeln und erden (2und 3), mich im Herzen verankern (4), im Kiefer entspannen (5), die Stimme (6) -vielleicht nur ein ganz leiser Ton, der mit dem Ausatem daherkommt und die Bewegung (7) – von kaum sichtbar bis groß.

Mittlerweile geht das ganz rasch und fast gleichzeitig und hilft mir sehr (außer etwas stresst mich grad besonders), mein Feld aufzubauen und wieder ganz da und verbunden zu sein.

Aloha! der schöne, hawaianische Willkommensgruß, der auch für Mitgefühl und Liebe steht, heißt wörtlich übersetzt: die Präsenz des Atems!

ALOHA!