Dieser Vollmond ist zwar schon seit einigen Tagen vorbei und nimmt schon wieder ab, aber ich mag trotzdem noch drüber schreiben, weil ich das Thema dieser Mondin so deutlich in mir gespürt habe. Bei Mond im Krebs geht´s um Familie, wo bin ich zu Hause, wo und mit wem fühle ich mich wohl, was ist Heimat für mich, was war in meiner Kindheit…
Ich durfte dieses Thema auf mehreren Ebenen erleben: direkt, indem ich wieder mal für ein paar Tage in meinen Geburtsort Salzburg gekommen bin und meine Lieblingsorte besucht habe; beim nächtlichen Spaziergang über den Mönchsberg hat sich ein sehr berührendes Gefühl von Heimat in mein Herz geschlichen: so wunderschön, die Silhouette der vertrauten Bergzüge im nachtklaren Himmel, Erinnerungen an all die Berg- und Kletter- und Schitouren werden lebendig, verbunden mit Liebe und Dankbarkeit!
Und dann die Besuche im Bazar, meinem Lieblingscafe – einst mein zweites Wohnzimmer, wo ich ganz viel geschrieben, gelesen, gelernt und manchmal auch Freunde getroffen hab; und ein Besuch im Tomaselli, wo ich manchmal noch hingehe, weil´s im oberen Stockwerk genauso nach Kaffee duftet wie einst bei meiner Großmutter in der Küche… und auch, weil wir bereits als Jugendliche beim Schuleschwänzen im Stüberl gesessen sind!
Ja, und indirekt war das Thema Heimat in einem Buch, das ich gerade fertig gelesen habe, präsent. „Das Dschungelkind“ – die faszinierende und berührende Erzählung einer jungen deutschen Frau, die bis zu ihrem 15.oder 16. Lebensjahr im tiefsten Dschungel aufgewachsen ist – mit ihren Eltern und Geschwistern bei einem völlig isolierten Stamm in Neu-Papua, Indonesien. Im letzten Teil des Buches beschreibt sie ihre Übersiedlung nach Europa, ihren Kulturschock, ihre innere Zerissenheit und wie sie es letztlich doch schafft, im (über)zivilisierten, westlichen Leben zurechtzukommen.
Gewohnt hab ich diesmal während der paar Salzburg-Tage bei meiner Clown-Freundin und ihrer bunten Familie, in ihrer Villa Kunterbunt! Dort zu sein ist Freude, ist leicht und unkompliziert, recht lebendig! Wir lachen und blödeln viel … und wir tauschen uns auch auf einer tiefen Ebene offen aus! Als Kind hätte ich mir so eine Familie gewünscht… umso mehr genieße ich´s nun, immer wieder mal für ein Weilchen mit ihnen zu sein!
Schon ist alles wieder Vergangenheit – der Vollmond ist nicht mehr, das Buch ist ausgelesen, der Abschied von meiner Freundin und ihrer bunten Familie war herzlich… heute bin ich nach Wien gefahren und morgen geht´s zurück in meine neue Heimat, ins Weinviertel! Zurück zu meiner Baustelle!