Archiv für den Monat: März 2025

Und schon wieder bin ich übersiedelt!

Nun werde ich zwar zur Abwechslung mal seßhaft, aber zur Zeit bin ich noch ständig am Übersiedeln, von einer Herberg zur nächsten!

Genau zu Allerheiligen im Vorjahr – es war ein strahlend schöner, bunt leuchtender Spätherbsttag – bin ich nach Unterdürnbach übersiedelt, zu meinem Hof – ich war so voller Vorfreude auf diesen neuen Lebensabschnitt und so voller Dankbarkeit, daß ich an diesen wunderschönen schönen Platz geführt worden bin.

„Mein Hof“ – wie ungewohnt das noch klingt! Seit ich mit 19 Jahren aus meinem Elternhaus ausgezogen bin, hatte ich fast nie einen Garten, lebte fast immer in Wohnungen (bestenfalls mit einem kleinen Balkon) und insgesamt sicher einige Jahre lang im Camper. Und nun ein Hof, mit etwas Grund und Boden, mit alten Ställen und Heustadln, mit Bäumen und Sträuchern, mit Lavendel (Unterdürnbach ist ja das Lavendeldorf) und Rosen und riesigen gelbblühenden Teppichen von Winterjasmin…

Also alles neu – seßhaft werden am Land, in einem urigen kleinen Dorf, in einem urigen alten Hof… hui! Es ist so neu und gleichzeitig fühlt es sich so natürlich an, es stimmt einfach (trotz mancher Flaute im Prozeß des Renovierens).

Nachdem der Hof ja fast von Grund auf renoviert und umgestaltet wird, herrscht nach wie vor Baustelle: im künftigen Wohnbereich, im Innenhof, und jetzt auch noch im Garten, überall! Gestern kam der Baggerfahrer und hat begonnen, das Fundament von zu hoch aufgeschütteter Erde zu befreien – nix für schwache Nerven, hat Maria, die Archtektin gemeint! Am nächsten Tag hat´s zu regnen begonnen – eh wunderbar nach der langen Trockenheit, aber ausgerechnet jetzt, wo das Fundament nackig daliegt… nun ja, es is wie´s is… bewohnbar ist der Hof jedenfalls noch nicht…

Also – nach der Übersiedlung im letzten Herbst hab ich zunächst noch im Camper vor den alten Heustadln gelebt,

…bis es schließlich zu kalt wurde; dann ging die Herbergssuche los: zunächst ein gemütliches Zimmerchen in Eggenburg, in einem mittlealterlichen Stadthaus mit wunderschönen Gewölben – die perfekte Höhle für die Adventszeit. Anfang Jänner dann ins „Lärchenstüberl“ – eine kleine urige Wohnung innerhalb des Hofes einer sympathischen, sehr gastfreundlichen Familie. Schön warm war´s dort, gemütlich, gesellig – genau richtig für die kalten Wintermonate! Und nun im März im Felsenhäuschen, im schönen Gars am Kamp…. vor ein paar Tagen bin ich bei einer interessanten, höchst kreativen Frau eingezogen. Ihr Häuschen ist auf einem Felsen auf drei Ebenen gebaut, mein Zinmerchen auf der mittleren Ebene, mit eigenem Eingang, sympathisch eingerichtet und sehr gemütlich – mit Kachelofen und hübschen älteren Holzmöbeln, wunderbar! Es wird Frühling, nun bin ich mehr in der Höh, nicht mehr in einer Höhle, sondern dem Himmel näher, in einem Felsen-Nest!

Ich finde es faszinierend, wie die jeweiligen Unterkünfte zur Jahreszeit und zu meinen inneren Bedürfnissen und Prozessen gepasst haben und wie´s auch jetzt wieder so gut passt! Und wie gesellig das Leben auf dem Land ist! Durfte bereits einige liebe und interessante Menschen kennenlernen! Und was so schön ist: wie leicht sich die Dinge ergeben – ohne jede Anstrengung! Fühle mich ganz wundersam geführt und behütet.

Dafür DANKE, DANKE, 3x DANKE!

Intensive Zeiten!

Ich weiß nicht, ob´s Menschen gibt, die alles „wie gehabt“ erleben…? ich finde schon, daß sehr spezielle Energien und Kraftfelder auf uns einwirken, daß wir gefordert sind, Widerstände und Kontrolle loszulassen, also die Ego-Zügel zu lockern und tiefer in uns hineinzuspüren, was wirklich gelebt, getan, gesagt, gestaltet, manifestiert werden will. Daß wir herausgefordert sind, Herausforderungen anzunehmen und zu erkennen: worum geht´s? was will Beachtung, was will gesehen, gefühlt und geheilt werden? was braucht´s dazu?

In jedem Fall braucht´s den Wunsch, die Absicht, daß sich Störfelder ent-stören, daß Friede einziehen möge, daß Heilsames geschieht für alle Beteiligten. Es braucht im Fall eines Konfliktes die Bereitschaft, auf´s Rechthaben(wollen) und auf´s Urteilen zu verzichten, auf mein Herz zu hören, auf das, was größer, heller und weiter ist als mein kleines Ich, was freier und fließender ist als meine alten Verstockungen.

Ich bin nach wie vor mitten im Prozeß des Umbauens, des Renovierens meines alten Hofes – und wahrscheinlich passiert Analoges in meinem Inneren – wie außen so innen, wie innen so außen.

Die gröbsten Arbeiten (zum Beispiel den Innenhof tief aufreißen auf der Suche nach Leitungen und Abflußrohren oder die Hausmauer aufstemmen für eine neue Eingangstür….) sind großteils bereits gemacht, jedenfalls im vorderen Trakt, in meinem künftigen Wohnbereich; ich hoffe, daß ich noch vor Ostern einziehen kann! Das wäre wunderbar!

Eine wiederkehrende Herausforderung ist, daß alles so teuer ist und das Geld hurtig davonrinnt; daß der finanzielle Rahmen, den ich mir gesteckt hab, bei Weitem nicht hält… daß die Renovierung, so wie ich´s mir wünsche, fast doppelt so viel kosten wird als ursprünglich angenommen.

Interessant ist die Beziehung mit meiner Architektin. Sie hat ganz wunderbar und harmonisch begonnen, ich hab mich wie ein Kind an die Hand nehmen lassen und das war anfangs super, ich hab ja keine Ahnung vom Bauen! Mit der Zeit bin ich irgendwie in eine allzu passive Rolle gerutscht und es war mir klar, daß ich etwas mehr Eigeninitiative entwickeln möchte, um nicht den Antrieb und die Freude zu verlieren. Das stört nun bisweilen ein bißchen das zunächst so harmonische Miteinander und es ist mir wichtig, hinzuschauen und für mich zu klären: worum geht´s denn wirklich? um ein altes Thema mit meiner Mutter (auf Widerstand gehen, wenn sie glaubt zu wissen, was für mich gut ist)? Wie immer geht´s darum, alles gut wahrzunehmen, zu fühlen, im Herzen anzunehmen und möglichst die Rundum-Geschichte (die im Kopd rumgeht) wegzulassen… und die innere Führung zu bitten: möge Heilsames geschehen! Mögen alte Verkrustungen sich lösen und ein neuer Friede sein. Das Schöne ist, daß es immer wieder möglich ist, frisch und ohne Vorbehalte neu zu beginnen!

Das gilt für mich als Individuum und für uns alle, als Menschheit. Möge die WENDE gelingen und mögen wir aus dem Labyrinth von Angst und Trennung herausfinden, in Räume höherer Liebe und Ordnung. In Räume, wo die Freude wohnt, wo ich ganz DA BIN und ganz viele wunder-volle, „un-mögliche“ Möglichkeiten!

Aho!

Dazu fällt mir grade noch ein schöner Text von James Low (ein Anthropologe, der sich tief in den tibetischen Buddhismus eingelassen hat) ein, den mir meine wundervolle argentinische Freundin vor Kurzem geschickt hat:

So what is it, that you want from other people? Maybe there are no other people, maybe we are moving in a field of light, of appearances…. we are creatures of light, of delight. It is enjoyable to be playful in this interplay of potential as it unfods… but we want something more substantial. Something to take home. „Will you care about me? Do you think of me?…

Please, don´t think about me, because I´m not something to be thought about. If you want to meet me then meet me. But if you think about me who are you thinking about? It´s so interesting. And the more you think about me the more you thicken your image of me. You loose me by thinking about me. Isn´t that amazing?