Als ich gestern Vormittag vom Aigner Campingplatz weggefahren bin – ins Waldviertel, wo ich die nächsten fünf Monate verbringen werde, war ich völlig wach und präsent mit dem Gefühl, mit der Gewißheit: jetzt ist eine längere Phase zum Abschluß gekommen und dies ist ein Aufbruch in etwas Neues, in noch unbekannte Gefilde! Konnte in den letzten Tagen noch eine leidige Geldgeschichte, die mich latent seit Monaten belastet hat, loslassen und fühle mich wie befreit! Dieser Aufbruch ist also ungetrübt, verbunden mit Freude, Vertrauen, Staunen, Offenheit für das was kommt… Auf dem Weg in meine neue Bleibe habe ich Halt gemacht in einem 40-Seelendorf im Waldviertel, anläßlich eines Tages der offenen Tür; die Türe zu ihrem Haus – ihrer Villa Kunterbunt – hat eine Theaterfrau geöffnet; kleine workshops mit Theater, Stimme, Ausdruck, Bewegung… also genau meine Zugänge zu Lebendigkeit, zu meiner Essenz! Es war ein inspiriertes, lebendiges liebevolles Beisammensein bis heute Mittag – große Dankbarkeit für die Begegnung mit diesen wundervollen Menschen und für diesen tollen Auftakt meines neuen Lebensabschnittes! Was für ein Geschenk! Neue Verbindungen entstehen, Fäden werden gesponnen und geknüpft, quer durch´s Land, von Herz zu Herz!
Und dann heute Nachmittag die Ankunft in meiner neuen Bleibe – in einem kleinen Dorf etwas außerhalb von Eggenburg. Nieselregen, es hat abgekühlt – perfektes Wetter, um gern in ein gemütliches Haus einzuziehen, mit einem großen wunderschönen gemauerten Ofen im Zentrum! Die paar Menschen, die hier leben – manche nur vorübergehend oder nur zeitweise – sind alle jünger und sympathisch, es fühlt sich recht stimmig an! Gleich mal entstehen schöne, auch tiefgehende Gespräche, es gibt viele gemeinsame Neigungen und Interessen, ähnliche Stationen auf dem Weg… wie schön das ist! Manchmal gemeinsam kochen, gemeinsam essen, zwanglos – es entsteht einfach! Und zwei entzückende Hunde, ein Fluffy, ein richtiger Schmusehund und eine sanfte Fiora…
17 Jahre lang hab ich in einer recht geräumigen schönen Wohnung in Salzburg alleine gelebt (rückblickend erscheint´s mir wie ein Elfenbeinturm, der mir viele Jahre – vor allem in meiner längeren Rückzugsphase – gut getan hat und dann in den letzten paar Jahren immer weniger! Dann die letzten fünf Monate im Camper und nun eine WG, wo ich nur ein kleines Zimmer (nur ein bißchen größer als mein Camper!) für mich allein habe – what a change – welcome! Die gemeinsame Küche ist groß und gemütlich, auch das Wohnzimmer und es gibt einen großen schönen Garten. Und gleich anschließend noch ein Haus mit einem Seminarraum, Küche, Wohnzimmer und Übernachtungsmöglichkeit. Das hat Potential! Das viele Alleinsein ist jedenfalls nun mal beendet!
Die Umgebung gefällt mir sehr – ich habe hier vor langer Zeit schon mal einen Sommer verbracht als Praktikantin im Eggenburger Krankenhaus in der psychosmatischen Abteilung; das war damals ind den frühen 80er-Jahren etwas Besonderes; ich glaube, es war die erste Abteilung dieser Art in Österreich! Ich bin noch geritten damals und habe die Umgebung zum Teil auf Pferdesrücken erkundet… sanfte Hügel und ganz viel Weite, viel Ruhe in dieser Landschaft und auch Kraft durch die Granitplatte auf der wir hier leben. Da und dort Kraftplätze, an denen ein paar Granitblöcke zusammenstehen…
Ich kann schon jetzt sagen, daß ich froh bin hier zu sein und sehr danbkbar, nun mal ganz anders zu leben!