Verschiedene Geschichten

Es ist schon spannend, welche Geschichten ich mir selbst erzähle – über mich, über mein DaSein, über meine Mitmenschen, mein Leben! Je nach Energielevel hören sich diese Geschichten recht unterschiedlich an; wenn ich gut im Flow bin, im Herzen verankert und in Frieden, dann ist da nur Dankbarkeit, die Gewißheit, daß alles gut ist, so wie´s gerade ist, daß ich auf wundersame Weise geführt bin und verbunden mit der göttlichen Kraft. Das ist eigentlich gar keine Geschichte, sondern eine immerwährende Wahrheit hinter allen Wechselfällen des Lebens.

Wenn ich nicht im Herzen, sondern mehr vom Verstand bzw. von alten Mustern gesteuert bin, dann geht´s mit den Geschichten los und die können sich zur selben Situation sehr unterschiedlich anhören – je nach Stimmungslage! Zu meiner Wohnsituation hier: da wechseln sich die Geschichten, die ich mir darüber erzähle, oft relativ rasch ab – von: „wie gut, daß ich hierher geführt worden bin an diesen magischen Ort…“ bis: „nein, also das brauch ich wirklich nicht, wieso mach ich das überhaupt, meine Freiheit aufgeben und einer Sache dienen, die gar nicht meine ist…?…usw usw…“ Und dann gibt´s natürlich alle möglichen Zwischentöne…

Wenn ich mich dann in Ruhe hinsetze und tiefer in mich reinfühle, dann ist da eine leisere Stimme vernehmbar, eigentlich ein tieferes Fühlen: „Es ist gut! Es ist gut, hier zu sein, genau jetzt genau hier zu sein, hier in diesem wunder-vollen Körper, in dieser so besonderen Zeit, in diesem Haus mit genau diesen Menschen und genau diesem Hund… mit genau diesen Herausforderungen und Geschenken! Im Grunde möchte ich jetzt nirgendwo anders sein!

Gott sei Dank – die alten, lieb-losen Geschichten, in denen ich mir Negatives über mich selbst oder über Andere erzähle, greifen nicht mehr so richtig… auch deshalb, weil ich immer weniger bereit bin, sie zu füttern, ihnen Glauben und Energie zu schenken!

Früher hätte ich die Umstände hier nicht gut ausgehalten! Vor allem die Einschränkung meiner Bewegungsfreiheit; der Deal ist ja: freie Miete, dafür Mithilfe im Haus und im Garten und für das Hündchen sorgen… ich muß mich also nach den anderen richten, wann sie mich brauchen… und das ist ziemlich oft! Und das für ein winziges Zimmer – das ich aber mag und gemütlich finde! Ich brauche nicht mehr zur Zeit und es ist immerhin etwas größer als der Campingbus – alles ist in unmittelbarer Reichweite!

Das größte Lernfeld ist natürlich, mit einem „Feuer-Drachen“, einer machtvollen Medizinfrau zusammen zu leben, die gewohnt ist, daß alles sich nach ihr richtet… es kann schwierig sein, aber auch unterhaltsam und vor allem sehr magisch! Eine herausfordernde Gratwanderung zwischen: sie und ihr WIrken von Herzen gerne unterstützen und klare Grenzen zu ziehen, wenn´s mir zu viel ist und auch mal Nein zu sagen!

Überhaupt habe ich immer wieder das Gefühl, derzeit in einem magischen „Betwixt&Between“ zu leben… vorgestern, der Sonntag war so ein besonderer Tag! Ab Mittag war ich allein und frei beweglich; es war herrlich, mich bei schönstem Wetter in den Camper zu setzen und auf Entdeckungsfahrt zu gehen, nach Norden in Richtung Weinviertel. Spontan bin ich irgendwo von der Hauptstraße abgebogen und bin an einen zauberischen Ort geführt worden: zum Schloß Schrattenthal – eine traum-artige Zeitreise in die Vergangenheit! Altes Gemäuer, üppig wucherndes, in herbstlichen Farben leuchtendes Blattwerk, edle Schönheit und Zeichen von Verfall, uralte Baumriesen, ein riesiges Lavendelfeld, ein Gehege mit wunderlieben pummeligen Schafen und zwei goldigen Hängebauchschweinen – mit einem hatte ich eine sehr angeregrte Unterhaltung! Eine fast unwirkliche, stille Idylle…

Die Rückfahrt vor Sonnenuntergang war dann auch noch sehr stimmungsvoll – unter einem dramatischen Himmel mit intensiven Licht-Dunkel-Kontrasten!

Regentag-Ruhetag

Wunderbar war der gestrige Regentag – perfekt um auf meinen Körper zu hören, der gemeint hat: Gib Ruhe! Durch eine aufkommende Verkühlung war ich so gar nicht fit in der Früh und habe es unglaublich genossen, mich einfach wieder hinzulegen, in Stille zu sein, irgendwann das wundervolle Stück „Spiegel im Spiegel“ von Arvo Pärt zu hören, mich berühren zu lassen und ganz viel Liebe zu spüren – für mich, für alles was ist… Zu merken, daß in diesem Nachgeben, in diesem mich Hingeben feinere Schwingungen spürbar werden und Tore nach innen aufgehen… So ein liebevoller Umgang mit einem matschigen Niedrigenergie-Zustand ist fast neu für mich, noch dazu in einem Haus, in dem beide Frauen fast immer heftig beschäftigt sind! Wie gut – die Selbstliebe wächst und auch die Gewißheit, daß ich mich nicht an den Rhythmus und an das viele Tun der mich umgebenden Menschen anpassen muß; im Gegenteil: ich darf ein ausgleichender Ruhepol sein und wissen, daß dies auch einen Wert hat!

Und – auch etwas Neues: die Verkühlung ist abgeklungen und heute kaum mehr zu spüren – kein Halskratzen mehr, kein Hustenreiz mehr und eine freie Nase! Und wieder deutlich mehr Energie… Liebe heilt! Und zusätzlich Vitamin C, ätherische Öle und das tolle Hozzle-Wasser der Firma biopure zum Sprühen in Nase und Rachen 🙏

Herausforderungen und viele Geschenke

Das Verlassen meiner Komfortzone heuer im Frühjahr – sprich meiner schönen, bequemen Wohnung in Salzburg (meines Elfenbeinturms) war ein wirklich wichtiger Schritt. Die Zeit war reif und sobald die Entscheidung getroffen war, hat sich alles ganz leicht und wundersam gefügt. Im darauf folgenden fünfmonatigen Nomadenleben im Camper durfte ich viel Schönes erleben, aber es war noch vertrautes Terrain; doch dann der Einzug in die Hausgemeinschaft im Waldviertel – das war und ist ein großer Schritt hinein ins Unbekannte! Allein zu leben, allein zu reisen, da und dort Freunde zu besuchen – das bedeutet für mich Sicherheit; mit intensiven Menschen zusammen zu leben – da beginnen die Herausforderungen! Und das ist gut so – welcome!

Was ich ganz wichtig finde: mich nicht in alte Gedankenschleifen reinziehen zu lassen – also in endlosen stummen Monologen dies oder jenes zu kritisieren, zu bemängeln, in alte Ängste reinzugehen und auf diese Weise mehr und mehr Unruhe und Unfrieden in mir wachsen zu lassen. Anfangs ist das mehrmals passiert und die innere Disharmonie ist mir sofort zuückgespiegelt worden! Begegnungen und Gespräche waren dann unrund und unerfreulich und sogar der kleine Hund war dann noch sturer als eh schon! Die umgebenden Wesen reagieren umgehend auf das, was wir ausstrahlen, auch wenn gar keine Worte gesprochen werden!

Sobald ich nun merke, daß der innere Kritiker loslegen will: Halt! stop it! Zurück ins Hier und Jetzt – die Füße am Boden spüren, gut atmen, die Sinne öffnen… ins Herz gehen… gut bei mir sein…

Die wunderbare Eva Denk, die mich immer wieder sehr inspiriert, hat vor Kurzem gesagt: „Es wird so viel geredet über das Leben in der 5. Dimension, 5 D – doch was bedeutet das eigentlich? Es bedeutet einfach, in Liebe und in Frieden zu sein! Immer öfter, immer anhaltender, immer stabiler in diesem Feld zu leben! So entsteht die Neue Erde, von der soviel gesprochen wird!

In einer wundervollen, magischen und auch herausfordernden Zeremonie am vergangenen Wochenende ist mir wiedermal ganz deutlich gezeigt worden, wie essentiell wichtig es ist, im Herzen präsent zu sein – loving presence – dann ist alles gut! Liebevoll gegenwärtig zu sein – auch mit eventuell auftauchenden unangenehmen Empfindungen und Gefühlen, gut zu atmen, keine Widerstände aufzubauen – das bringt großen inneren Frieden. Und immer auch im Bewußtsein zu haben: im Frieden und in der Liebe zu sein, ist nicht nur gut für mich, sondern strahlt und schwingt hinein ins Große Ganze!

Was ich außerdem noch üben und lernen darf: die Stimmungsschwankungen der Anderen nicht persönlich zu nehmen, mich davon nicht so beeindrucken zu lassen, sondern mein eigenes Energiefeld gut zu hüten! Immer wieder in den Herzraum zu gehen…

Was mir gut gefällt: wir leben hier zweisprachig (deutsch und englisch) mit etwas eingestreutem italienisch und ein bissl spanisch!). Und besonders schön finde ich es, wirklich interessanten und inspirierenden Menschen zu begegnen mit wundersamen Gaben und Begabungen, Lebensläufen und Geschichten. Also viele Geschenke! Große Dankbarkeit! Auch für die wunderschönen, leuchtenden Herbsttage und die schöne Landschaft rundherum!

Ein paar herbstliche Bilder…

Viele Kraftplätze hier in der Umgebung!

Eine Wanderung in der Wachau!

Und noch ein paar meiner kleinen Gestaltungen:

Rosmarin-Ernte

Mein kleiner Altar

„Maisgöttin“

Von einem Drachen geträumt, eine Karte mit dem Drachen gezogen und eine Wurzel gefunden, die wie ein Drache aussieht! Drachenzeit! Befreiung, Ent-fesselung! Puff, the Magic Dragon… der alte Song von Peter, Paul and Mary – immer noch bezaubernd!

Das Schwein hab ich auch gezogen als Karte – Glück-verheissend!

Wechselbäder der Gefühle

Nun bin ich also seit 2 Wochen hier, in einem kleinen Dorf im Waldviertel, in einem großen alten ebenerdigen Haus (einige Jahrhunderte alt, eine ehemalige Taverne an einem ehemaligen ? Pilgerweg) mit riesigem Garten, großen Nebengebäuden, einem zweiten Haus, in dem es einen schönen Seminarraum gibt…in einem winzigen Zimmer! Fix leben hier zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und Fluffy, ein sehr spezieller Hund – ein entzückendes, verschmustes Kerlchen, das so gut wie gar nicht folgt, total verzogen und stur ist und mich manchmal – wenn ich mit ihm spazieren gehen möchte – auf die Palme bringt! Er geht keinen Schritt, wenn wir nicht dahin gehen, wohin ER will! Alpha hoch drei! Und sonst ist da ein Kommen und Gehen von interessanten, meist jungen Menschen, die helfen, in diesen großen Räumen etwas mehr Ordnung zu schaffen.

Es ist intensiv! Immer wieder schwanke ich zwischen: so schön, daß ich hier bin und nun so ganz anderes leben kann mit tollen Menschen und: nein, das geht gar nicht – nicht mehr frei über meine Zeit verfügen zu können (der Deal ist ja: freie Miete, dafür Mithilfe in Haus und Garten), all die Stimmungen und Schwankungen im Haus miterleben zu müssen, kaum Privatsphäre zu haben… puh! Und vor allem: eine der beiden Frauen löst ganz schön heftige Wechselbäder der Gefühle in mir aus – ich erlebe sie als dominante, wuchtige charismatische Feuerfrau, laut und auch höchst wunderbar, mit einem großen Herzen und enormen Potential! Eine Art magische Hochschaubahn…

Ja, mal sehen… Ich schwanke also zwischen: ja, diese Situation ist eine Chance, mir noch mal die alten Themen von Macht/Ohnmacht, Widerstand gegen Autoritäten und dominante Menschen anzuschauen und in Heilung zu bringen und andererseits mich zu fragen: brauch ich das noch? ist es nicht besser, etwas sein zu lassen, das sich nicht wirklich gut und stimmig anfühlt…? Puh, so schnell geht´s heutzutage, daß die unerlösten alten Themen hochgespült werden!

Ich/wir kommen diesen Themen also icht aus, solang sie nicht transformiert sind! Die Astrologin Silke Schäfer schreibt in ihrem Telegram-kanal, daß diese zwei Wochen zwischen den beiden Finsternissen (ringförmige Sonnenfinsternis am 14.10., Neumond und partielle Mondfinsternis am 28.10., Vollmond) sehr bedeutsam sind und wir darauf achten sollen, was uns besonders beschäftigt, triggert, welche Prozesse jetzt neu in Bewegung kommen und welche zu Ende gehen… Intensiv sind die Zeiten sowieso, wahrscheinlich fast egal, ob hier oder anderswo…

Was mir am allerwichtigsten erscheint: ganz gegenwärtig zu sein mit dem, was gerade IST bzw. mit dem, was ich gerade tue und so die andauernd kreisenden Gedanken anzuhalten, die aus der Vergangenheit kommen und oft soviel Unfrieden stiften! Das darf ich immer wieder bei den verschiedenen Tätigkeiten üben – beim Laubkehren, beim Äpfel einkochen, beim Rosmarin ernten, beim spazieren gehen… und perfekt dazu passend habe ich vorhin einen Text von Amma im Internet gelesen:

What a shift!

Jeden Tag auf´s Neue wundere ich mich voller Dankbarkeit, wie sehr sich mein Leben verändert hat – vor allem seit dem Einzug ins Waldviertel in die Wohngemeinschaft… What a shift!

Das Leben im Camper war schön, hat mich reich beschenkt mit wundervollen Orten, mit einigen wirklich feinen Begegnungen, mit herrlich freier Beweglichkeit ohne jeden Zeitdruck… mein Zeitgefühl war komplett anders als zuvor – sehr gedehnt – drei Wochen haben sich angefühlt wie drei Monate… es war also ein seeehr langer und sehr erlebnisreicher Sommer! Ein weiteres Geschenk während des Lebens im Camper: die Achtsamkeit und das Vertrauen in meine innere Führung haben sich vertieft… immer wieder reinspüren: Was ist jetzt dran? Was fühlt sich jetzt stimmig an? Was ist der nächste Schritt? In welche Richtung zieht´s mich? und das geht ja weiter und weiter…

Und doch war die Zeit im Camper nicht so neu wie jetzt das Leben in der Gemeinschaft! Bin ja immer schon viel im Bus unterwegs gewesen, nur nicht fünf Monate am Stück und immer hatte ich meine Wohnung im Hintergrund, in die ich jederzeit zurückkehren konnte. Das viele Alleinsein im Nomadenleben war mir auch nicht neu und das hat sich zeitweise schon etwas spröde angefühlt!

Und nun – seit ich im Waldviertel bin – gibt es schöne neue Begegnungen mit kreativen, inspirierten Menschen, die ich bei einem Tag der offenen Tür in einem kleinen Nest ganz oben im Waldviertel kennenlernen durfte – Nahrung für die Seele und meinen kreativen Geist! Das ist wie Regen auf trockene Erde – ein Segen! Das sind vor allem Frauen, die sich frei tanzen, Improtheater spielen, singen, tönen, meditieren… also genau in den Bereichen wirken, die auch für mich so essentiell wichtig und lebensfördernd sind! Eine dieser Frauen hat mir ein paar Zeilen in einem tollen Buch gezeigt, die ich sehr schön und wahr finde:

Es geht nicht darum, Kunst zu machen, sondern darum, in diesem großartigen Zustand zu sein, der Kunst unvermeidlich entstehen läßt. Also im Flow zu sein, verbunden, gut gehimmelt und geerdet!

Was mich auch sehr freut: daß sich meine alte Liebe zu Wien, die in den letzten Jahren fast eingeschlafen ist, wieder erneuert! Es liegt wirklich zu einem großen Teil (oder nur?) an mir, wie ich etwas wahrnehme, mit welchen Augen ich etwas anschaue…

Von Eggenburg ist es mit dem Zug nur eine Stunde nach Wien – da sind also auch neue Verbindungen am Entstehen zu interessanten Menschen und Orten, um eben diese meine Gaben zu pflegen und zu beleben… eine Fülle an Möglichkeiten tut sich da auf… Circle Song, freier Tanz, eine Art Improtheater kombiniert mit Aufstellungsarbeit… spannend!

Diese Zeilen hab ich vor Jahren mal aus einem schönen Roman von Szuzsa Bank rausgeschrieben und nun hab ich sie wiedergefunden – auf dem Deckel einer Schachtel mit Schreib- und Mal- und Zeichensachen!

Erste Impressionen

Wie sehr ich das liebe, an einem Ort neu anzukommen und nach und nach die Umgebung zu erforschen – bummelnd, wandernd, mit dem Rad… und meist „aufnahmebereit“! Also das was mir gefällt, mich berührt, was mir auffällt, aufzunehmen mit der HandyKamera – immer dabei! Und so bin ich heute durch das Dorf im Waldviertel, in dem ich die nächsten Monate verbringen werde, geschlendert. An der Kirche und an den vielen Heiligen vorbei, die auf hohen Säulen verklärt in den Himmel blicken, durch alte Kellergassen, die mich begeistern… alles sehr echt, schlicht und unaufgeregt – ich mag das sehr! Und Gott sei Dank völlig abseits jeglicher Touri-route – für mich, die ich viele viele jahre im tourismusgeplagten Salzburg gelebt habe, eine wahre Wohltat!

Das Haus, in dem ich nun mit mehreren Menschen leben werde, ist mehrere hundert Jahre alt, war ursprünglich eine Taverne an einem Pilgerweg und ist wunderschön. Und die Menschen in diesem Haus: herzlich, offen – wunderbar! Hab mich gleich willkommen gefühlt und am richtigen Ort! Feine, inspirierte, achtsame Begegnungen und Gespräche erfreuen mein Herz! Fühle mich gut im flow und voll der Freude und Dankbarkeit über diesen Umschwung und Aufschwung in meinem Leben!

Ein paar erste Bilder:

Und hier das Haus:

Ein Tag später – mit Sonnenschein! EIne kleine Erkundungsfahrt mit dem Rad:

Aufbruch ins Unbekannte

Als ich gestern Vormittag vom Aigner Campingplatz weggefahren bin – ins Waldviertel, wo ich die nächsten fünf Monate verbringen werde, war ich völlig wach und präsent mit dem Gefühl, mit der Gewißheit: jetzt ist eine längere Phase zum Abschluß gekommen und dies ist ein Aufbruch in etwas Neues, in noch unbekannte Gefilde! Konnte in den letzten Tagen noch eine leidige Geldgeschichte, die mich latent seit Monaten belastet hat, loslassen und fühle mich wie befreit! Dieser Aufbruch ist also ungetrübt, verbunden mit Freude, Vertrauen, Staunen, Offenheit für das was kommt… Auf dem Weg in meine neue Bleibe habe ich Halt gemacht in einem 40-Seelendorf im Waldviertel, anläßlich eines Tages der offenen Tür; die Türe zu ihrem Haus – ihrer Villa Kunterbunt – hat eine Theaterfrau geöffnet; kleine workshops mit Theater, Stimme, Ausdruck, Bewegung… also genau meine Zugänge zu Lebendigkeit, zu meiner Essenz! Es war ein inspiriertes, lebendiges liebevolles Beisammensein bis heute Mittag – große Dankbarkeit für die Begegnung mit diesen wundervollen Menschen und für diesen tollen Auftakt meines neuen Lebensabschnittes! Was für ein Geschenk! Neue Verbindungen entstehen, Fäden werden gesponnen und geknüpft, quer durch´s Land, von Herz zu Herz!

Und dann heute Nachmittag die Ankunft in meiner neuen Bleibe – in einem kleinen Dorf etwas außerhalb von Eggenburg. Nieselregen, es hat abgekühlt – perfektes Wetter, um gern in ein gemütliches Haus einzuziehen, mit einem großen wunderschönen gemauerten Ofen im Zentrum! Die paar Menschen, die hier leben – manche nur vorübergehend oder nur zeitweise – sind alle jünger und sympathisch, es fühlt sich recht stimmig an! Gleich mal entstehen schöne, auch tiefgehende Gespräche, es gibt viele gemeinsame Neigungen und Interessen, ähnliche Stationen auf dem Weg… wie schön das ist! Manchmal gemeinsam kochen, gemeinsam essen, zwanglos – es entsteht einfach! Und zwei entzückende Hunde, ein Fluffy, ein richtiger Schmusehund und eine sanfte Fiora…

17 Jahre lang hab ich in einer recht geräumigen schönen Wohnung in Salzburg alleine gelebt (rückblickend erscheint´s mir wie ein Elfenbeinturm, der mir viele Jahre – vor allem in meiner längeren Rückzugsphase – gut getan hat und dann in den letzten paar Jahren immer weniger! Dann die letzten fünf Monate im Camper und nun eine WG, wo ich nur ein kleines Zimmer (nur ein bißchen größer als mein Camper!) für mich allein habe – what a change – welcome! Die gemeinsame Küche ist groß und gemütlich, auch das Wohnzimmer und es gibt einen großen schönen Garten. Und gleich anschließend noch ein Haus mit einem Seminarraum, Küche, Wohnzimmer und Übernachtungsmöglichkeit. Das hat Potential! Das viele Alleinsein ist jedenfalls nun mal beendet!

Die Umgebung gefällt mir sehr – ich habe hier vor langer Zeit schon mal einen Sommer verbracht als Praktikantin im Eggenburger Krankenhaus in der psychosmatischen Abteilung; das war damals ind den frühen 80er-Jahren etwas Besonderes; ich glaube, es war die erste Abteilung dieser Art in Österreich! Ich bin noch geritten damals und habe die Umgebung zum Teil auf Pferdesrücken erkundet… sanfte Hügel und ganz viel Weite, viel Ruhe in dieser Landschaft und auch Kraft durch die Granitplatte auf der wir hier leben. Da und dort Kraftplätze, an denen ein paar Granitblöcke zusammenstehen…

Ich kann schon jetzt sagen, daß ich froh bin hier zu sein und sehr danbkbar, nun mal ganz anders zu leben!

Ein schöner Abschluß

Gestern bin ich wieder in mein „base-camp“ am Salzburg/Aigner Campingplatz zurückgekommen – das war wohl der letzte längere „Ausritt“ mit dem Camper für heuer.

Mit leiser Wehmut hab ich am vergangenen Sonntag (oh, erst vorgestern!) vom geliebten Mittelmeer Abschied genommen; trotz seiner malträtierten und vielfach zubetonierten Ufer ist das Meer selbst natürlich wunderschön in seiner Weite, seinem Farbenspiel, seiner Milde während dieser warmen Spätsommertage und getränkt von so vielen schönen Erinnerungen und Geschichte(n)!

Eine gute Freundin hat mir erzählt, daß sich am 1. Oktober unzählige Menschen zusammengetan haben um eine Friedenskette rund um den Bodensee zu bilden. Davon berührt, hab ich mir möglichst lebhaft vorgestellt, daß dasselbe rund um´s Mittelmeer geschieht: Abertausende Menschen, die sich über alle künstlichen Grenzen hinweg – rund um´s ganze Mittelmeer – mit dem Herzen verbinden und singen und musizieren und tanzen, ein großes Friedensfest feiern!

Ja, vorgestern also Abschied für heuer vom Meer, nachdem ich mich am letzten Tag noch mit lieben Bekannten, die zufällig in der Nähe waren, getroffen hab – ein schöner Abschluß mit feinem Beisammensein und gutem Essen und Trinken!

Strahlender Sonnenschein macht die Fahrt nach Norden leicht und ich freue mich auch wieder an den hohen Bergen mit ihrer klaren kraftvollen Präsenz.

Gegen Abend komme ich am Wörthersee an; in diesem besonderen Licht ein bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang scheint alles zu schweben – der See, die Berge und Hügel… ich bin total fasziniert von all den feinsten Schattierungen von Blau: lichtblau, goldblau, orangeblau, licht-graublau, himmelslichtblau, ätherisches Blau… soviel Schönheit!

Das untere Bild ist vom Keutschachersee!

Ich fühle mich wie Frederik, die Maus und sammle eifrig Sonnenstrahlen, Farben, Wellenlieder, wohlige Wärme… für den Winter!

Und nun wieder Salzburg für ein paar Tage… das Sammeln geht weiter, voller Dankbarkeit!

ERNTEDANK!

Und wieder ein interessanter Tag!

Heute Vormittag bin ich schon wieder „übersiedelt“ – zwei Tage in Savudrija haben diesmal gereicht. Ein paar nette Orte, die ich bei früheren Aufenthalten gern besucht habe, gibt es so nicht mehr… Eine einfache Bar am Hafen ist jetzt ein „schönes“ Restaurant, eine nette kleine Strandbar ist zur schicken Cocktailbar mutiert (was nicht heißt, daß ich nicht auch mal einen Drink in einer hübschen Bar genießen kann) und vor allem: die Natur wirkt auf mich ausgelaugt, die Naturwesen haben sich wohl bei all dem Ansturm sonnen- und meereshungriger Touristen wer weiß wohin zurückgezogen.

Nun ja, diese Sehnsucht nach dem Süden, nach dem Meer hab ich ja auch in mir – ich glaub, ich bin schon damit auf die Welt gekommen! Zum Glück hatten meine Eltern auch diesen inneren Zug runter in den Süden (sie sind ganz allgemein gerne gereist) und so durfte ich schon als Kind jeweils ein paar Wochen im Sommer mit ihnen am Mittelmeer sein, vor allem in Yugoslawien und zweimal sogar in Griechenland!

Damals – bei der Anfahrt zum Meer, zum Beispiel nach Triest – hab ich voller Vorfreude und Ungeduld geschaut und geschaut, konnte es kaum erwarten, bis endlich das Meer in der Ferne zu sehen war! Dann hat mein Herz einen Freudensprung gemacht! Und so ungefähr geht´s mir auch heute noch! Damals – vor bald 60 Jahren (!) war ja alles noch ziemlich ursprünglich und echt – der Tourismus war noch in der Anfangsphase, abgesehen von einigen älteren, meist sehr schönen Hotels für die „oberen Zehntausend“…

Und heute? Hier in Istrien (außer vielleicht ganz im Süden der Halbinsel) hat die Tourismusmaschinerie voll und ganz zugeschlagen, sich jeden Pinienwald, jedes Stück Küste einverleibt.

Hier also bin ich – ich, die fast immer (so gut´s eben geht), abseits der großen Touristenströme unterwegs ist – voll im Mainstream und ich merke, daß das eigentlich nicht mehr geht, daß da nicht wirklich Freude aufkommt… sondern immer wieder bin ich ziemlich irritiert, was mit diesen wunderschönen Küsten passiert ist… eine Bespaßungsanlage nach der anderen und jedes Mal wenn ich hierherkomme, finde ich noch mehr Wiesen und zerklüftete Ufer zubetoniert! Wir leben offensichtlich im Beton-Zeitalter!

Ist das eine zu negative Sicht? Ich weiß nicht…

Ich merke nur, wie essentiell wichtig es mir ist, echte, seelenvolle Orte und ebensolche Menschen zu finden!
Tatsächlich hab ich heute Nachmittag so einen Ort gefunden – eine kleine einfache Bar an einem Schotter- Strand (ohne Beton!) Ein paar Tische und Sessel unter schönen alten Bäumen, ein wunderschöner Ausblick auf´s Meer, eine freundliche Kellnerin – that´s it, wunderbar!

Hier bin ich stundenlang gesessen – hab gelesen, geschrieben, auf´s Meer geschaut und endlich innere Ruhe gefunden!

Danke, daß es solche Orte doch noch gibt – kleine beseelte Oasen inmitten der Tourismus-Industrie-Wüste – und ich vertraue darauf, daß es sie immer geben wird für Menschen wie mich und daß wir sie immer finden und wir uns dort finden werden! Und auch, daß wir solche Orte und Räume erschaffen können!

Jede Seele – da bin ich nun wieder sicher – findet und „erfindet“ auf dieser schönen Erde das, was sie braucht, was ihr guttut, was zu ihr gehört, womit sie in Resonanz gehen kann!

Und – das erfahre ich immer wieder auf meinen Reisen – es sind immer wieder andere Orte! Wiederholungen funktionieren oft nicht, Erwartungen werden ent-täuscht… Ein Ort, der neulich für mich gut und wichtig war, ist es nicht automatisch auch jetzt wieder…

Das Gute dabei: so bleiben wir wachsam, achtsam und werden an neue Orte gelockt, denen wir – umgekehrt – vielleicht/hoffentlich auch guttun!

Immer immer wieder geht´s darum, gut hinzuspüren, was für mich passt und stimmig ist und was nicht! Und das, was sich nicht gut anfühlt, einfach zu lassen und meine Fühler auszurichten auf das, was sich echt und gut anfühlt!

Dabei fällt mir wieder Eva Denk ein, wie sie sagt: „…Wir sind wie in einem Zwischenstopp zwischen zwei großen Reisen und es gilt herauszufinden, was wir wirklich auf die kommende große Reise mitnehmen wollen… wie und mit wem wir denn weiterreisen wollen!?…“ Das „Wohin“ sei derzeit noch gar nicht so das Thema, meint sie.

Genau, damit kann ich grad sehr viel anfangen! Und irritiert zu sein von etwas, das nicht mehr passt, ist wohl genau richtig und es ist wichtig, dazu zu stehen. Und nicht mich dauernd zu fragen: „Was hab ich denn bloß? Wieso kann ich dieses und jenes nicht einfach genießen?“ Weil´s nicht zu mir passt! Punkt!

Und dieser riesige Campingplatz mit so viel Beton und voller Menschen, die so ganz anders drauf sind, der passt ja gar nicht wirklich!

Und dann gegen Abend – zurück bei meinem eigentlich sehr schönen, geräumigen Stellplatz (ich hab diesen Platz wegen zweier Olivenbäume, die ich so liebe, gewählt!) setze ich mich gemütlich hin und höre auf einmal wunderschöne Klänge von einer Handpan! Ich gehe den Klängen nach – zum zubetonierten Strand und sehe eine Frau dieses tolle Instrument spielen, daneben ihr Mann, ein lieber Hund und zwei Gläser mit Rotwein… ich lasse mich in der Nähe nieder und lausche ganz bezaubert, während die Sonne in glühendem Orange ins Meer sinkt…

Ich fühle mich reich beschenkt und meine eben gewonnene Meinung und Überzeugung („solche Campingplätze sind nix für mich…lass es…“) wird wieder aufgeschüttelt und relativiert… alles kann alles Mögliche sein… nur keine fixen Zuordnungen und Verallgemeinerungen… Ok, ich hab´s verstanden – wieder mal!

Ich bin dann zu den beiden hingegangen, um der Frau zu sagen, wie schön ich ihr Spiel finde und um ihr Danke zu sagen… daraus hat sich ein feines, längeres Gespräch ergeben, auf gleicher Wellenlänge und: sie sind meine Nachbarn hier am Campingplatz, die mit der Salzburger Autonummer!

Noch ein witziges Detail: ich hab ihn beim Ankommen gegrüßt und er hat nicht reagiert; sofort war da der Gedanke: ach, diese muffigen Salzburger! Dabei hat er´s einfach nicht gehört und im Gespräch hat sich gezeigt, daß er eh ganz sympathisch ist! Sooo schnell, die Vorurteile, Urteile, Wertungen, Meinungen… und wie gut, wenn sie aufgemischt und entkräftet werden!

Danke für diesen vollen, interessanten Tag!