GEDÖNS, aber nicht nur…

Gestern hab ich ein neues Wort gelernt, einen typisch norddeutschen Ausdruck: Gedöns!

In einem sehr sympathischen, entspannten Gartencafe (Elbeglück) am Deich der Elbe heute Vormittag – es stand auf feurig und fruchtig leuchtenden Likörflaschen – Gedöns!

Auf Nachfrage, was das denn bedeutet, hat mir die nette Wirtin (eine interessante Frau) erklärt, es heiße „dies und das“, „alles Mögliche“, „Krimskrams“, aber auch lautes Gequatsche, Geplapper… Gedöns eben!

Ich finde das Wort lustig und werde es in meinen Sprachschatz aufnehmen! Ebenso wie das Wort „klönen“ – es bedeutet sich gut unterhalten, ratsch´n – wie wir in Österreich sagen.

Gestern war und auch heute ist ein sehr kommunikativer Tag, hab mit einigen Menschen gut und ausgiebig geklönt und das war nicht nur Gedöns!

Mit meinen Nachbarn am idyllischen Stellplatz auf der Storchenwiese über Möpse (öö!) – sie haben gleich vier davon! Ich träume schon länger von einem Mops, allerdings von einem Retro-Mops – mit mehr Nase!

Mit einer jungen Frau mit Bullterrier ging´s um die Schönheit und auch um die Herausforderungen des Nomadenlebens… und auch über Hunde…

Mit dem Betreiber eines sympathischen Hofes und Kulturzentrums ging´s um den Hof, um interessante Projekte und um seine Heimat Niederrhein…

Und heute mit einem Radfahrer (wir haben zwei Stunden in einem Cafe gemeinsam gewartet, bis der Regen wieder aufhört) auch ausgiebiges Klönen über unsere Erlebnisse in dieser interessanten Region…

Ja, und mit mir selbst hab ich natürlich auch geklönt (Gedöns war auch dabei, aber nicht nur, nee nee!)

Es ging auch um mein Buch (das nun bald fertig werden wird!) und um den Blog; und um ein Thema, das mich schon länger beschäftigt: Wie kann ich mich selber heilen? Können wir uns selbst heilen? Wenn ja, wie? Doch das wird ein neuer Beitrag…

An der Elbe – im Storchendorf, auf der Storchenwiese!

Seit zwei Tagen ist das Wetter recht wechselhaft, immer wieder Regenschauer, aber egal – die Gegend hier hat was:

So viel Wasser – die Elbe, die vielen kleinen Seen und Teiche in ihren ausgedehnten Au-Landschaften

So viel Grün – in so vielen Schattierungen: grüngrün, gelbgrün, blaugrün, graslgrün,silbergrün, froschköniggrün, schilfgrün, fahlgrün, moosgrün, licht-grün, abendgrün, dunkelgrün, graugrün, farblos-grün…

So wenig Verkehr – so angenehm!

So viele lange, schnurgerade altehrwürdige Alleen

So viele Tiere – da fließt soviel Liebe!

So viele Störche – so viel Freude, sie wiederzusehen, meine glückbringenden Reisebegleiter! Mit der Renaturierung und dem Rückbau der Deiche sind sie vermehrt zurückgekehrt!

So viele Rosen! So viel leuchtend-roter Mohn!

So viele Düfte und Aromen, so viele Wildkräuter!

So viel Herbes, so viele alte graue Schleier

So viel schwierige Vergangenheit, viel Grau und auch viel Frisches, Neues

So viel Wind

So viel Vogelgesang

So viel natürlicher Flußlauf (was für ein Segen!)

So viel hohes Gras mit so vielen bunten Sommerblumen

So viel Gesums von Bienen und Insekten

So viel Backstein

So viel Ruhe

So viel Schönheit!

DANKE, daß ich hier sein darf!

Das Göttliche erscheint in unseren Gedanken als Wahrheit,

in unseren Gefühlen als Liebe

und in unserer Wahrnehmung als Schönheit.“ Robin Kaiser

Folge der Freude!

Dieser Satz mit diesen drei Wörtern ist mein Leitspruch geworden, mein Mantra, mein Erinnerer. Und er ist mein Kompass, wenn es um Entscheidungen geht… von zwei oder mehr Möglichkeiten – welche blinkt? Welche läßt mein Herz sich vor Freude weiten?

Ich mag mich nicht mehr aus Vernunftgründen für eine Möglichkeit, für eine bestimmte Richtung entscheiden, die sich nicht wirklich gut und stimmig anfühlt, wo keine Freude aufkommt!

Follow your Heart ist für mich gleichbedeutend wie Follow your Joy!

Was macht meinem Herzen Freude? Herzensfreude… Freude im Herzen…

Vor vielen Jahren hat mich eine Zeitlang ein Ausspruch von Joseph Campbell (dem Mythenforscher) begleitet: Follow your passion! Das hat mir dann aber nicht mehr so gefallen – passion — Leidenschaft… Leidenschaft kann eben auch Leiden erschaffen. Oder aber ich übersetze passion mit Begeisterung — Folge deiner Be-Geist-erung… das finde ich schön – die feurig sprühende Freude im Herzen!

Folge der Freude! Eben ist mir bewußt geworden, daß ich ja weitgehend danach lebe – eben so, daß ich ganz viel in der Freude bin! Ich lebe seit einem Jahr meist im Wohnmobil, bin ganz frei beweglich, besuche auf meinen Runden gute, wunderbare Freundinnen und Freunde, nehme hier und da an einem tollen Tanz-Retreat teil – da kommt ganz viel Freude auf! Freude-funkelnde, inspirierte Erfahrungen und Begegnungen! Ich komme in wunderschöne, interessante Gegenden, in schönste Natur, hab Freude am Fotographieren und am Schreiben… darf bereichern und mich bereichern lassen, darf inspirieren und mich inspirieren lassen und diesen Funken wiederum weitertragen.

Bis vor ungefähr einem Monat war die Reise durchaus holpriger, durchsetzt mit verschiedenen Engstellen und Stolpersteine… und dann war da dieser Shift – hinein in größere innere Freiheit, in stabilere Lebensfreude und in anhaltende Dankbarkeit!

Es fühlt sich so real an, daß immer mehr Menschen in Frieden und in Liebe leben, in der Freude aneinander, miteinander, in der Freude am Leben!

„Zünde dein Leben an und finde die, die deine Flamme nähren!“ Rumi

Norddeutschland – eine Entdeckung!

Seit gut drei Wochen bin ich nun auf meiner „Nord-Runde“ unterwegs und es ist einfach nur schön!

Erst in Polen das tolle Tanz-Wochenende, danach ein paar sehr anregende Tage in Berlin und dann der Besuch bei wunderbaren Freunden auf der Insel Usedom. Es war so schön und bereichernd, daß ich fast zehn Tage geblieben bin! Die Schönheit dieser völlig flachen Landschaft hat sich mir erst nach und nach erschlossen – am ersten Tag hab ich gedacht: naja, eh schön, aber halt ganz flach! Jaja, sie ist nicht spektakulär wie viele Gebirgsgegenden, aber sie hat etwas Ursprüngliches, Ruhig-Bedächtiges und auch Freies… weit ausgedehnte Wiesen und wehende Felder, Wasser und Himmel – in ganz vielen Abstufungen von Grün und Blau; Wasser in allen Richtungen: im Norden der Insel die Ostsee, und überall ganz viel Binnengewässer, das sogenannte Haff.

Ostseestrand bei Heringsdorf, einem bekannten Ostsee-Bad

die Ostsee bei Swinemuende, einer Hafenstadt im polnischen Teil der Insel Usedom

Abendstimmung am Haff

Eingestreut in die Landschaft immer wieder ein paar Dörfer und einfache Weiler mit Backsteinhäusern – insgesamt wohltuend dünn besiedelt! Und überall Blumen – so üppig als würde die Natur überfließen mit ihren duftenden und leuchtenden Geschenken! Schon als Kind hab ich die blühenden Sommerwiesen über alles geliebt, aber diese bunte Vielfalt gibt es bei uns in Österreich ja kaum mehr! Leider! Hier gibt´s die leuchtenden Mohnblumen und die Kornblumen in den Feldern in Hülle und Fülle, ganz viele wilde Rosen und Rosengärten, unglaublich viele Margariten, immer wieder hört man den Kuckuck rufen, Lerchen singen und überhaupt ganz viel Vogelgesang… wunderschön!

beim Haus meiner Freundin – ein wunderbarer Stellplatz!

Doch vor allem das BeisammenSein mit den Freunden hat die Tage hier so besonders gemacht, es war so liebevoll, freudvoll und inspirierend – bin voller Dankbarkeit!

Gestern dann der herzliche Abschied und es geht weiter – langsam wieder Richtung Süden… eigentlich Südwesten – seit heute bin ich im Wendland – eine wunderschöne Region rund um die Elbe, ziemlich in der Mitte zwischen Hamburg und Berlin. Die Elbe ist ein Fluß, der noch ziemlich natürlich fließen und auch überfließen darf, mit üppig grünen, idyllischen Aulandschaften – sehr sehr schön!

Werde noch zwei, drei Tage hier bleiben, dann über Berlin weiter nach Süden, schließlich wieder nach Wien…

So viele Geschenke!

Mit zu den schönsten Geschenken gehören für mich liebevolle, berührende, humorvolle, inspirierende Begegnungen mit anderen Menschen und überhaupt mit anderen Lebewesen!

Und davon gibt es seit einiger Zeit ganz viele, immer wieder, da und dort…wie schön!

Zuletzt mit interessanten, starken polnischen Frauen im Tanzworkshop! Eine von ihnen, eine wunderbare Künstlerin, ist nach dem Workshop mit mir im Camper nach Berlin gefahren und wir haben auch dort noch Zeit miteinander verbracht – viel Nähe, ganz viel Freude! Ein großes Geschenk!

Micle Skelton kennengelernt zu haben, den Leiter dieses wundervollen herzöffnenden Tanzworkshops – ein ganz besonderes Geschenk! He is an amazing human being and a great Soul Motion teacher!

Immer wieder wirklich feine, angenehme Stellplätze zu finden – auch ein Geschenk! Zum Beispiel in Berlin bzw. in Spandau direkt an der Havel, an einem kleinen Hafen , wunderbar!

Derzeit in der Mecklenburger Seenplatte in einem großen, sehr schönen Garten, der einem älteren, sehr lieben Ehepaar gehört – herrlich ruhig und friedlich ist es hier!

Und schönstes Maienwetter! Seit meiner Abfahrt von Wien vor bald zwei Wochen strahlt jeden Tag die Sonne vom blauen Himmel, bei fast sommerlicher Wärme – was für ein Geschenk!

Und so viele Blumen und Blüten, überall duftender Jasmin, Rosen, Iris, Oleander… sowie all das frische üppige saftige Grün!

Ich durfte ein neues Land- Polen – bereisen und viele schöne, interessante und berührende Eindrücke bekommen – auch ein schönes Geschenk!

In einem Cafe, auf einer Terrasse direkt am Fluß einen guten Cappucino zu trinken, mit dem ruhig fließenden Wasser still zu werden, die milde Wärme der Abendsonne zu genießen und die genau richtige Musik im Hintergrund – wunderbar!

Am letzten Nachmittag in Berlin (das war erst vorgestern!) finde ich intuitiv die paar Straßen in Kreuzberg, wo ich vor vielen Jahren mit einer guten Freundin war – mit vielen netten Läden und Lokalen. Ich finde einige wunderbar passende Kunstkarten, die dann am Abend meine Altäre (zwei!) im Camper bereichern:

Außerdem findet mich eine lässige Hose zum Tanzen, eine coole Bluse und ein schmeicheliges sexy Jäckchen! Lauter kleine Geschenke, die mir viel Freude machen!

Und dann noch das schnuggelige Cafe „Frau Behrend´s Torten“, wo wir uns damals an einem eisigen Wintertag dankbar aufgewärmt haben; auch diesmal wieder sehr angenehm, ein gutes Cafe zum Schreiben!

You have so many sparks inside!“ hat eine der polnischen Frauen (wir hatten einen guten Draht!) beim Abschied zu mir gesagt… Thank you! Yes, I can feel them! Sparks of joy!

Mit diesen Freudefunken „im Gepäck“ werde ich morgen zu einer mir sehr lieben Freundin fahren – sie lebt auf der Insel Usedom und hat mich eingeladen, ein Weilchen zu bleiben!

Wir tragen die Funken weiter, zünden sie wechselseitig in uns an und tragen sie wieder weiter… und so weiter…

Ja, das Netzwerk wird immer heller! Großes Geschenk, große Freude, große Dankbarkeit! Wir sind Geschenke füreinander!

Der Move ins Hier & Jetzt

Die für mich wirkungsvollste Art und Weise, ganz rasch und leicht wieder ins „Hier & Jetzt“ zu kommen ist, mich gut zu spüren, allem voran die Füße und den Atem!

Die Füße gut und satt am Boden spüren, still oder in Bewegung

und mit dem Atem sein… mit dem ewigen Rhythmus des Ein und Aus und Ein und Aus und Ein und Aus….

Ich Bin… Ich Bin… Ich Bin… Jetzt ganz Da

ein und aus ein und aus ein und aus ein und aus

Ich Bin… Ich Bin… Ich Bin… Jetzt ganz Da

usw…. Ich Bin im Becken… Ich Bin im….ganzen Körper….

Ich Bin in den feinstofflichen Körpern… Ich Bin in meiner Gefühlswelt

Ich Bin im Feld der Liebe… der Freude… der Dankbarkeit

Ich Bin im Vertrauen auf… Ich Bin Verbunden mit…

Ich Bin… Ich Bin… Ich Bin… Jetzt ganz Da

Ein und aus und Ein und Aus und Ein und Aus

usw…

Wirklich ganz wach und präsent jetzt da zu sein, gut im Körper verankert und gut verbunden, verändert so Vieles oder Alles – die Wahrnehmung meines Innen und meines Aussen, meines Körpers, der Sinneseindrücke… es ist diese klare Gegenwärtigkeit, die einfach wahrnimmt, ohne groß zu werten, diese kraftvolle Energie, die nicht von ständigen nebensächlichen Gedanken umlagert und überlagert ist, sondern frei davon – offen für Bauchgefühl, Intuition, für den Kuß der Musen!

Ja Ja dreimal Ja!

Ich Bin… Ich Bin… Ich Bin… Jetzt ganz Da!

Viel Neues, bunt gemischt!

Der letzte Beitrag ist schon eine Weile her, er beginnt mit der Frage: Was bleibt, wenn Vieles geht? Dieser neue Artikel gibt nun die Antwort auf diese Frage: Es kommt viel Neues, bunt gemischt!

Es ist sooo viel passiert in den letzten beiden Wochen! Viel Musik, viel Tanzen, Feste und vor allem viele freudvolle Begegnungen mit wunderbaren Menschen – Wiederbegegnungen, neue Begegnungen – da freut sich mein Herz – sehr sehr sehr!

Neu ist auch meine derzeitige Reiseroute, nämlich nach Norden! Vor knapp einer Woche bin ich von Wien losgefahren, über Tschechien nach Polen – ein völlig neues Land für mich!

Der Grund hierherzukommen war ein dreitägiger Tanzworkshop (Soul Motion) mit einem fantastischen Lehrer, den mir meine argentinische Seelenschwester seit Jahren ans Herz legt – nun hat es tatsächlich geklappt und es war ein wundervolles Wochenende! Das Thema war „Grow“ – im freien Tanz erforschen, was uns hilft, den Weg des Herzens zu gehen, unser Herz zu weiten, um mehr Liebe empfangen und geben zu können. Viele berührende Momente, innere Bewegung und Öffnung.

Micle, ein durch und durch liebevoller und tiefgründiger Mensch hat uns mit viel Humor und toller Musik durch dieses Wochenende geleitet, das mit einem sehr schönen Ritual heute am späten Nachmittag schon wieder geendet hat.

Eine feurige Trommelnacht nach dem Workshop

am Ufer eines wunderschönen Sees in Polen, bei Poznan

Abgesehen von der Freude an diesem Workshop war ´s für mich sehr interessant, Menschen aus Polen zu erleben! Starke, interessante Gesichter und Charaktere, viel Spontanität und Herzlichkeit und das Berührende: überall wo ich hinkomme – egal in welchem Land – begegne ich Menschen auf dem Weg zu sich selbst, Menschen, die den Herzensweg gehen, für eine „Neue Erde“… und das nährt meine Zuversicht, daß die Kräfte der Erneuerung stark genug sind, daß dieser Wandel geschehen kann.

Ich finde das wunderschön, solch freundschaftliche Verbindungen zu knüpfen und zu nähren, über alle Grenzen hinweg – es ist wie das Weben eines bunten, freudvollen Netzwerks!

Und dabei tun sich neue Möglichkeiten auf für Austausch und Zusammenwirken… mal sehen!

Morgen geht´s weiter nach Berlin, eine feine, mir innerlich nahestehende polnische Künstlerin, die auch im Workshop war und die in Berlin lebt, wird mit mir im Camper mitfahren – sehr schön!

Was bleibt, wenn so Vieles geht?

Wie so oft, passt auch in diesen Tagen der Inhalt (oder jedenfalls bestimmte Aspekte davon) eines berührenden und inspirierenden Romans, den ich gerade lese (Das Bücherschiff des Monsieur Perdu von Nina George) richtig gut zu dem, was ich gerade erlebe.

Es geht (im Roman wie auch bei mir) um Trennung, es geht um Aufbruch, es geht darum, wirklich das zu leben, wofür frau/man brennt und es menschelt sehr in diesem Buch! Als würde die Autorin anschreiben gegen Vereinsamung und die zunehmende Entfremdung der Menschen von sich selbst, von jeder Art von Natürlichkeit und von der Natur, vom Mysterium des Lebens.

Ich sitze gerade im Zug, wir verlassen Budapest, wo ich eine ganze Woche verbracht habe (die ersten Tage intensiv und befreit tanzend in einem fantastischen Tanz-workshop (freies Tanzen, Improvisation) und danach war ich fast jeden Tag bei einer Zahnärztin, die mir mein ungarischer Freund empfohlen hat.

Das war nicht lustig, es war langwierig, zum Teil schmerzhaft und anstrengend, aber sie arbeitet sehr gründlich und genau und ich finde sie sehr sympathisch (es menschelt wohltuend in ihrer gemütlichen, etwas altmodischen Praxis bei ihr zu Hause, mit Blick auf ihren üppigen halbwilden Garten, ohne Assistentinnen werkt sie vor sich hin… ich finde, es menschelt in Ungarn ganz allgemein noch mehr als in vielen anderen, mittel- und westeuropäischen Ländern!)

Nun, die tiefe Arbeit an meinen Zähnen hat gut zu meinen inneren Prozessen gepasst (bereits ältere Baustellen in Ordnung bringen!).

Ja, wir verlassen gerade Budapest und am Himmel zeigt sich ein Regenbogen – wie schön! Als würde er meine versöhnliche, aufbruchsfrohe Stimmung illustrieren und in den Himmel malen…ich fühle große Dankbarkeit!

Alles endet – das Leid aber auch das Schöne…. was tun, wenn es einen tatsächlich trifft, daß etwas endet – Hoffnung, Vertrauen, die Möglichkeit einer gemeinsamen Liebeswelt…“

Die Autorin fragt, wie das gehen soll, sich für einen Abschied zu wappnen? Ich glaube, es geht gar nicht, nicht wirklich. Es geht um´s Durchleben, mit allen auftauchenden Gefühlen und dann um´s Loslassen, um´s Weitergehen mit einem Regenbogen im Herzen – mit dieser Mischung aus Tränen und Sonnenstrahlen, aus Traurigkeit und Freude über die wiedererlangte innere Freiheit.

Freiheit von einer Beziehung, die zwar aufregend und leidenschaftlich war, aber so gar nicht nährend und nicht wirklich liebevoll (außer ganz zum Schluß!). Einen längeren, gemeinsamen Weg, eine „gemeinsame Liebeswelt“ hab ich nie wirklich gesehen, insofern war die Ent-täuschung nicht so groß, der Abschied aber trotzdem schmerzlich (auch wenn ich ihn selber initiiert hab), einfach weil es sehr besonders war, was wir gemeinsam erlebt haben. In Ungarn hat diese ver-rückte Geschichte begonnen und hier – nach einem halben Jahr – hat sie nun auch wieder geendet.

Das Schöne: es war ein freundlicher, friedlicher Abschied, ohne Groll, ohne Vorwürfe, mit der Aussicht auf eine mögliche, lockere Freundschaft! Das war mein großer Wunsch: ein Abschied mit offenen Herzenstüren!

Im Roman – nach der Frage, wie das gehen soll, sich für einen Abschied zu wappnen – schreibt die Autorin::

Mit Märchen. Sie schließen den Kreis…. Märchen fassen in ihrer Metaphorik alles ein, was dem Herzen am Ende im Zentrum des Seins wichtig ist. Was bleibt, wenn so vieles andere geht. Freundschaft und Mitgefühl. Güte. Liebe.

Derart „märchenhaft“ darf ich nun den Abschied von diesem Mann erleben!

Gestern war noch die Traurigkeit im Vordergrund (als die Zahnärztin in meinem Zahn herumgebohrt und gestochert hat, sind plötzlich die Tränen reichlich geflossen – Weh auf allen Ebenen! Und sie war so lieb und voller Mitgefühl!

Nach dieser denkwürdigen Zahnbehandlung bin ich zur Entspannung in mein Lieblingscafe in Budapest, ins wunderschöne Cafe Gerbeau gepilgert. Nach einer Weile hat sich eine sehr sympathische Ungarin am Nebentisch niedergelassen – mit ihr eine wunderliebe hübsche Hündin, die sich gleich zu mir gesetzt hat, um sich streicheln zu lassen, immer wieder… ach, hat mir das gut getan, mich getröstet und mein Herz berührt! Diese Hündin – ein sanfter Engel in Hundegestalt!

Dieser ganze schrittweise Loslöse- und Abschiedsprozess hat punktgenau zu den vielbesprochenen, intensiven astrologischen Konstellationen der letzten Zeit gepasst:

Das Loslassen von „Altem“, das uns nicht mehr nährt und dient und das Sich-Öffnen für ganz neue Wege, Perspektiven, Dimensionen. Ich merke auch, wie alte enge Vorstellungen von Beziehung immer brüchiger werden und wie mein Wunsch wächst, auch in diesem Bereich neue Wege zu gehen!

Ich kann die Freude über diese Öffnung gut spüren – das sind die Sonnenstrahlen!

Und die Neu-Freude auf das was kommen mag!

Oh, dieses wilde, herausfordernde wunder-volle Leben!

Nun fahre ich nach Salzburg, meine dortige Wohnung ist seit dem 21.April wieder frei und ich habe ein paar Tage, um meine Habseligkeiten zu ordnen, nochmal auszumisten, was ich nicht mehr brauche und was mir nicht mehr wirklich Freude macht (also Loslassen auch auf dieser Ebene!). Dann geht´s erstmal zurück in den Camper, diesmal Richtung Norden… doch davon später!

Fragen über Fragen!

Die Frage türmen sich wieder mal in meinem Leben, es stehen ganz schön viele Entscheidungen an! Wir treffen ja ständig Entscheidungen – bewußte und unbewußte, kleine und größere, Entscheidungen, die das äußere konkrete Leben betreffen und solche, die mehr das Innenleben betreffen (wie reagiere ich auf eine bestimmte Situation, was sage ich, was sage ich nicht, was antworte ich, wie verhalte ich mich usw….)

Derzeit stehen viele ganz konkrete Entscheidungen an – abgesehen von den kleinen, fast täglichen wie: wo werde ich morgen schlafen – im Camper oder bei Freunden? Will ich mit dem Camper oder mit dem Zug nach Budapest fahren usw….Nun geht´s aber um größere Entscheidungen: will ich diesen goldigen kleinen Hund wirklich zu mir nehmen? was mache ich mit meiner Wohnung, wenn die Bekannte in einer Woche auszieht? will ich weiterhin nomadisch im Camper leben? wie will ich überhaupt weiterhin leben? wo? mit wem? allein? mit Hund…. usw….

Im freien Tanz ist es einfach – da geschehen die Entscheidungen, wie und wohin ich mich bewege, auf jemanden zu oder von jemandem weg oder tanze ich lieber allein – ganz von selbst, aus dem Fluß heraus, ohne drüber nachzudenken! Da sind die Kriterien: was fühlt sich gut und stimmig an? was möchte und sagt mein Körper? wo zieht´s mich hin? ich folge einfach diesen Impulsen und da gibt´s kein Nachdenken, kein Zögern, keine Zweifel! Und natürlich haben diese „Entscheidungen“ wie und wohin ich tanze, keine weitreichenden Folgen außer ob ich danach müde bin weil ich mich anstrenge oder ob ich immer weiter tanzen könnte, weil die Bewegungen wie von selbst geschehen (es tanzt mich!) und daher mühelos sind!

Bei meinen Spaziergängen und Wanderungen gibt es auch immer wieder Entscheidungen zu treffen (vor allem in unbekannten Gegenden): gehe ich bei der Weggabelung nach links oder nach rechts? und bei der nächsten Kreuzung von Wegen wieder… und wieder… oft habe ich ja kein festgelegtes Ziel, sondern möchte einfach die Umgebung erforschen. Dann geh ich bis zur Gabelung der Wege und laß die Körperin entscheiden, wohin sie die Schritte lenkt und natürlich auch, welcher Weg einladender und interessanter aussieht, also wo´s mehr „blinkt“!

Manchmal passieren auch weitreichendere Entscheidungen im „realen Leben“ auf diese mühelos-spielerische Weise – dann, wenn ich gut drauf bin und mir bewußt ist, daß es gar keine falschen Entscheidungen gibt. Dann passiert das „ja“ oder „nein“ einfach aus einem harmonischen Energiefluß heraus – ähnlich wie beim Tanzen oder an den Weggabelungen bei den Wanderungen.

Vor allem in jüngeren Jahren hatte ich oft sehr viel Streß, wenn es um wichtige Entscheidungen ging – richtig aufreibend konnte das viele Nachdenken drüber sein! Mittlerweile fällt es mir doch deutlich leichter drauf zu vertrauen, daß ich zur richtigen Zeit schon spüren und wissen werde, in welche Richtung ich weitergehen möchte – also nahe an die Kreuzung heranzugehen und dann eher intuitiv „nach links oder rechts“ zu gehen – wo´s eben heller „blinkt“! Es lebe die Improvisation!

Einer meiner Lieblings-5Rhythmenlehrer – Peter Fejer aus Ungarn – hat mal einen tollen kleinen Artikel über dieses Thema geschrieben. Er hat mir so gut gefallen, daß ich ihn ausgedruckt und ein paar Zeilen herausgenommen habe:

Nun ist wirklich der Frühling da!

Bis vor Kurzem war für mich die Frühlingsfreude irgendwie überschattet. Ostern hab ich eher ruhig und „farblos“ erlebt und obwohl ja heuer das bunte Blühen und das Sprießen der frischen jungen Blätter fast ein Monat früher als bisher begonnen hat, hab ich dieses wundersame Wiedererwachen der Natur heuer gar nicht so freudvoll erlebt wie sonst. Als wäre irgendwie ein Deckel drauf auf dieser vitalen aufsteigenden Lebenskraft.

Nun war vor drei Tagen – am 8. April – die vielfach und als sehr bedeutsam angekündigte Sonnenfinsternis und in den Tagen davor ist mir dieser „Deckel“ noch schwerer vorgekommen. Ein seit einiger Zeit dahinschwelendes Thema hat sich nochmal zugespitzt und ist richtig akut geworden! Es ging um die Beziehung mit diesem geliebten, „anstrengenden“ Mann aus Ungarn – wieder hat er ein Treffen abgesagt und kaum kommuniziert und es war klar, daß es keinen Sinn hat, so weiter zu machen (was soll ich mit einem Mann, der einfach keine Zeit hat?) … also nochmal ein sehr schmerzlicher innerer Loslass-Prozess mit vielen Tränen (wie schon einmal vor ca. 2 Monaten, vor meiner Marokkoreise).

In der Nacht der Sonnenfinsternis – in einer langen Meditation – ging´s offenbar wirklich darum, nochmal reinzugehen in alte schwere karmische Geschichten, das Licht verdunkelt sich, alles scheint stillzustehen – RESET – so hat sich´s tatsächlich angefühlt für mich. Und dann – der trübe Schatten weicht, das LIcht der Sonne wird wieder spürbar und innerlich sichtbar – mit einer neuen, wundervollen Qualität! Soviel Liebe, wie von alten, nicht mehr lebens- und liebesfähigen Geschichten befreit!

Mit dieser Wiederkehr des Lichtes ist eine klare Vision aufgetaucht: der Wunsch nach einer wirklichen, liebevollen kreativ -ver-rückten Partnerschaft! Nach einem Partner oder einer Partnerin, mit der ich gemeinsam kreative Projekte entwickeln kann, gemeinsam reisen, spielen, werken und improvisieren kann, die LIebe und das Leben feiern kann! Diese Vision ist deutlich und mit großer Freude aufgetaucht und sie hat´s mir leichter gemacht, diesen Mann wirklich loszulassen! Ich genieße diese Vision sehr und lasse sie auch wieder frei, übergebe sie dem Universum. Große Dankbarkeit erfüllt mich, der Wandel von Trübnis in hellen Sonnenschein durfte also doch geschehen! Ein befreites Durchatmen, eine friedvolle Los-Lösung von ihm – ohne jeden Groll, ohne Vorwürfe! Es ist so und es ist niemandes Schuld.

Am Vorabend der Sonnenfinsternis hab ich einen tollen und berührenden Film aus Italien gesehen: „Cé ancora domani“ und er beginnt mit einem alten italienischen Schlager: „Aprite le finestre per il nuovo sole“. Öffnet die Fenster für die neue Sonne! Ja, so fühlt es sich tatsächlich an! Nun ist der Frühling wirklich da – auch für mich!