Wiedermal Marokko!

Nun bin ich schon wieder auf der Rückreise, genauer gesagt ganz in der Nähe vom Fährhafen Tanger Med. Nachdem ich mich kurioserweise im Datum geirrt habe – ich war ganz sicher, daß heute der 27. Jänner ist, also der Tag, an dem meine Fähre nach Genua ablegt – bin ich heute am frühen Nachmittag hier angekommen (ich wäre gern noch einen Tag im schönen Städtchen Assilah geblieben!) Auf der Suche nach meiner Fähre hat mich ein sehr netter junger Polizist aufgeklärt, daß heute erst der 26. Jänner ist (!) und ich mußte sponan lachen und lachen und er mit mir! Ein Taxi hat mich dann zu einem Hotel in der Nähe des Fährhafens gebracht und hier bin ich nun und habe ganz viel Zeit… es gibt hier wirklich – außer Essen und Schlafen – nichts zu tun und so komme ich endlich zum Schreiben… super!

Also nun ein kurzer Rückblick auf die bisherige Reise:

Begonnen hat alles so: da ich seit Mai des vorigen Jahres ein Nomadenleben führe (ohne fixe Wohnung), war ich offen für ein Angebot, das mir wie auf dem Silbertablett präsentiert wurde: ein Bekannter einer Freundin habe vor, mit seinem Camper nach Marokko zu fahren und würde ganz gern jemanden mitnehmen. Dieser Bekannte war mir beim Kennenlerntreffen sympathisch und umgekehrt wohl auch und so haben wir die gemeinsame Reise beschlossen; ich mit der Einschränkung, daß ich so lange mitfahren werde, wie es für mich stimmig ist.

Und ein paar Tage später, Mitte Jänner war´s dann soweit – bei Schnee und strahlendem Sonnenschein sind wir losgefahren, immer südwärts… über Innsbruck, den Brenner, Bozen… ich bin beeindruckt, wie der Georg die schönsten „wilden“ Stellplätze zum Übernachten mit Hilfe von google maps findet (bei Kirchen, bei Baustellen, auf Parkplätzen überm See und am Meeresufer…)…

Die Fahrt am Ostufer des Gardasees entlang ist wunderschön, ich bin fasziniert von den gedeckten Farben des Winters, von den feinen, wie schwebenden Grau-Blau-Nuancen des Sees und der Berge und außerdem es ist wunderbar ruhig, keine Touristen unterwegs…

Der Blick von unserem Schlafplatz aus!

Und dann gemütlich immer weiter runter, westlich an Genua vorbei, ein guter Schlafplatz direkt am Meer, am nächsten Tag rüber nach Westen – ein Viele-Kilometer-Fahrtag unter trübem Himmel, unter feinen, feuchten Nebeln oberhalb der dicht besiedelten, zerhüttelten Cote dÁzur…und so weiter… bis nach Sete, unserem Fährhafen, wo wir uns am folgenden Nachmittag einschiffen.

So sind wir in der Früh bei Sete aufgewacht!

In Sete herrscht ein buntes Treiben im Hafen – jede Menge marokkanische Transporter, hoch aufgepackelt mit Sperrmüll aus Europa und viele schicke Wohnmobile, meist ältere französische Paare…

Die Überfahrt ist gemütlich, unterhaltsam, erholsam, dauert lang (ca. 45 Stunden), bei ziemlich schlechtem Essen und bruchstückhaftem Schlaf (immerhin habe ich eine etwas versteckte gepolsterte Bank ausfindig gemacht, wo ich doch jeweils ein paar Stunden schlafen kann)

Gibraltar

Und dann sind wir nach 2 Tagen und 2 Nächten auf einmal in Marokko, im Hafen von Tanger!

Arrive´! Es ist ziemlich lange her, daß ich das letzte Mal in Marokko war – ungefähr 20 Jahre! Das erste Mal war ich vor 50 (!!!) Jahren hier, gleich nach der Matura mit einer Freundin… da gab´s noch kaum Touristen, nur ein paar Hippies am Strand von Essaouira!

Eine neue Erfahrung für mich, mit dem Camper in Marokko unterwegs zu sein… der Campingplatz ca, eine Stunde südlich von Tanger – in Assilah – ist dicht belegt mit französischen Wohnmobilen und einigen hochgerüsteten strammen Wüstenfahrzeugen! Wir haben interessante Nachbarn: eine zarte Engländerin und ein robuster Maori – sehr symapthisch beide!

Die Medina von Assilah begeistert mich – eine kleine, leuchtend-weiß-blaue Stadt am Atlantik…

Am nächsten Tag fahren wir ein kleines Stück weiter südwärts, in ein Dorf an einer friedlichen Lagune – der Georg war schon mal hier… auf der Straße fängt uns ein Marokkaner ab, um uns seinen privaten Campingplatz anzubieten… wir nehmen an – wieder ein sympathischer Schlafplatz bei einer netten Familie!

Georg hat vor, mehrere Monate in Marokko zu bleiben und sich ganz langsam auf das Land einzuschwingen; für mich steht eine Entscheidung an: will ich auch tiefer eintauchen in dieses Land und länger mit ihm unterwegs sein oder nicht? Ich horche und spüre in mich hinein und es wird mir klar: es zieht mich zurück nach Wien!

Obwohl die Reise bisher fein war, unkompliziert und unterhaltsam (Georg ist ein liebenswerter, interessanter und witziger Zeitgenosse!) hatte ich doch immer wieder das Gefühl: „Ja eh, es ist eh schön, aber die Freude geht nicht wirklich tief… es ist, als ob ich schon recht satt wäre von all den äußeren Eindrücken… wirkliche Erfüllung fühlt sich anders an…“… Außerdem finde ich es auf Dauer anstrengend, immer mit einem anderen Menschen (auch wenn er noch so sympathisch ist) auf engem Raum zusammen zu sein, immer in SEINEM Raum zu sein! I need my own space again!

Und vor allem der Vorsatz, den ich für dieses Jahr ganz klar gefasst und formuliert habe, hat gewunken und gerufen: „Hej, remember me!“ Es war so klar zu Jahresbeginn, daß es Zeit ist, meine Begabungen mehr zur Entfaltung zu bringen, so daß sie deutlicher wirksam werden in der Welt! Also habe ich damals beschlossen, meine Entscheidungen danach auszurichten und mich nicht immer wieder hierhin oder dorthin ablenken zu lassen…

Ja, und so habe ich mich am nächsten Tag vom Georg und von der gemeinsamen Reise verabschiedet und habe mich auf den Weg nach Marrakesh gemacht…. eine Woche gebe ich mir noch in Marokko, bevor ich wieder den Heimweg antrete!

Fortsetzung folgt!

Durch die Brüche kommt das Neue herein!

„… it´s the cracks, where the light comes in…“ hat schon Leonard Cohen gesungen….

Solche Brüche in meiner bisherigen Erfahrungswelt hat es in letzter Zeit öfters gegeben, eigentlich immer wieder, in unterschiedlicher Gestaltung. Jeweils bewirkt durch Menschen, deren Verhalten mich innerlich ausgehebelt hat („wie kann jemand nur so sein? so schräg agieren…?“) und das zu einem Bruch, einer Trennung geführt hat, zuletzt mit einem geliebten Mann. Diese Brüche sind wie ein inneres Beben, stiften Verwirrung, seelische und oft auch körperliche Schmerzen und sie „zwingen “ mich, einen Schritt zu machen – „nach vorne“ oder „nach hinten“! „Nach hinten“, in die alte Welt der Ablehnung, der Trennung, der Manipulation, der subtilen Rache – das ist keine Option mehr… also „nach vorne“ in zunehmend weites helles Land, in warmes Licht auf fruchtbarer heilender Erde…. auch wenn es sich zunächst ungewohnt und schwer anfühlt (ein Affront für´s Ego!), auf die alten Reaktionsweisen zu verzichten und die Herzenstüren zumindest ein Stück weit offen zu halten!

Es fühlt sich an wie an der Schwelle zu diesem weiten hellen Land zu stehen, reinzuschnuppern, erste Eindrücke zu bekommen, wie es sein kann, darin zu leben…

LEBEN – Frei!

Frei von Schuld und Scham! Frei von falschen Heiligen, von falscher Moral! Frei von Rechthaberei! Frei von Schubladen-Krämerei! Frei von Wut und altem Groll!

Frei! Frei zu leben, wie es mir entspricht! Frei zu lieben, wie es mir gefällt! Frei, das Leben bunt zu feiern!

. – . – . – . – . – . – . – . – . –

Durch die heftige und sehr kurze Liebes-„Affaire“ mit einem Mannn war ich plötzlich mitten drin in der alten Mann-Frau-Dramatik voller Leidenschaft, Erotik und Verlassenwerden-Schmerz. Habe eine Runde dieses erregenden und auch anstrengenden Tanzes mit ihm wie im Zeitraffer gedreht – aus großer Höhe bereits nach der dritten Begegnung der Fall in Trennung und Schmerz, der BRUCH. Und doch: Hinter all der Verwirrung das leise innere Wissen: es soll wohl genau so sein… it´s ok…

Und natürlich war da immer der Wunsch, die Absicht, möglichst gut und heilsam damit umzugehen – eben nicht „nach hinten“, sondern „nach vor“ zu gehen und nun spüre ich, daß es „gelungen“ ist… konnte mich vor ein paar Tagen innerlich in Frieden von ihm verabschieden und große Dankbarkeit für das Wunder-volle dieser Begegnung empfinden… es war trotz allem ein Geschenk, eine duftende Rose mit kräftigen Dornen!

Und nun sehe ich dieses weite offene Land vor mir, ohne Drama, mit viel Freude und Humor and lots of love! Und – in wunderbarer Synchroniztät dazu hab ich gerade ein paar Zeilen von Claudia Hohlweg, einer feinen Astrologin gelesen: „…Es fühlt sich ein wenig an wie in einem Märchen: wir stehen neugierig vor einem Tor, schauen durch ein Guckloch und erhaschen erste Einblicke in eine neue, noch unbekannte Welt. Doch sie scheint vielversprechend, gar verheißungsvoll zu sein und alles in uns weiß: da will ich sein!“ Ja, genau so fühlt es sich an!

Wiedermal bin ich fasziniert von der Choreographie meines Lebens: Das Bühnenbild für die leidenschaftliche, hoch-komplizierte Mann-Frau-Geschichte ist weggebrochen und nun das Bild mit dem Tor und dem Gucklock… Durch den Bruch kommt das Neue herein („…it´s the crack where the light comes in…“). Ich fühle große Dankbarkeit, daß ich in Frieden sein kann mit diesem so intensiven Prozeß… and I feel FREE to move on – innerlich und auch äußerlich: morgen werde ich mit einem Mann, den ich eben erst kennengelernt habe, in seinem Camper Richtung Marokko fahren – die Wellenlänge zwischen uns stimmt! Mal sehen, wie weit ich mitfahren werde…

Just in dem Moment, als die oben erwähnte Geschichte mit dem Geliebten kompliziert und schwer zu werden begann, ist mir diese Möglichkeit zugespielt worden und es hat sich sofort leicht und irgendwie spielerisch angefühlt. Und so habe ich sofort Ja gesagt! Es fühlt sich an wie: raus aus einer alten Enge, rein ins weite offene Land!

Und zwischendurch darf ich bei meiner Clownfreundin mit ihrer bunten Familie in ihrer Villa Kunterbunt wohnen – das ist sehr erfrischend, wir lachen viel und das ist beste Medizin… eine Freude!

Ich habe unter anderem gelernt, daß ich – um eine alte, noch unheile Geschichte wenden und in Frieden beenden zu können – nur meine Intention und meine Bitte um Führung brauche… es braucht den Mann nicht unbedingt dazu, wenn er nicht dazu bereit ist; und ich muß nicht unbedingt verstehen, warum er so und nicht anders agiert hat und ich muß mich nicht unbedingt von ihm verstanden fühlen. Sehr befreiend, wenn so ein Loslassen geschieht!

Der Tanz von Frau und Mann

Nach längerer Pause hat´s mich wiedermal „erwischt“ – der magnetisch-erotische Tanz mit einem Mann! Höchst intensiv und schon wieder vorbei… von ekstatischen Höhen runter in den uralten Verlassensein-Schmerz… Intensive Gefühle, Tränen, innere Einsicht, daß alles gut so ist, wie´s ist, daß ALLES aus Liebe geschieht, daß es um Heilung geht! Und dann wieder inneres Herumrudern – auf der Suche nach einem guten Weg, heilsam damit umzugehen… immer wieder ein Hin und Her zwischen einem klaren „Nein“ („nein, dieses jähe Unterbrechen der gerade noch wundervollen Verbundenheit, ohne ein weiteres Wort von ihm – das brauch ich nicht mehr…, nein danke!“) und dem tiefen Wunsch, dieses uralte Drama mit Liebe zu wenden – in eine neue Art von Beziehung, in der Frau und Mann sich in der Tiefe erkennen, einander ehren und lieben in ihrem Sosein. Ich hätte mir gewünscht, daß wir durch ehrliches Uns-einander-Zeigen (ganz, nicht nur die Zuckerseiten!) und durch meine Entscheidung, die Herzenstüren offen zu halten, Brücken bauen können zwischen scheinbaren Unvereinbarkeiten, Unzulänglichkeiten, zwischen alten Brüchen… aber anscheinend geht´s doch eher darum, daß ich für mich die inneren Prozesse durchlebe, um so in mir die alten Verletzungen heilen zu können.

Ich lese gerade ein wunderschönes Buch – mit schwerem Inhalt, großem Tiefgang, großartig geschrieben, sehr poetisch und sehr berührend. „Das Leben Ist ein vorübergehender Zustand“ von Gabriele von Arnim – sie beschreibt in großer Klarheit und Ehrlichkeit ihr gemeinsames Leben mit ihrem – nach zwei Schlaganfällen schwerstbehinderten, einstmals tollen, voll und saftig im Leben stehenden Mann. Zehn lange Jahre lang! Trotz dieses schweren Themas ist das Buch nicht wirklich bedrückend, es leuchtet an vielen Stellen!

Sie schreibt viele wunderbare Sätze und Abschnitte im Buch… hier dieser, weil er gerade so gut dazupasst: „Vielleicht ist Liebe genau die Tür, die man öffnen muß, um sich gegen die Drachensaat der Zumutungen behaupten zu können….“

Im selben Zusammenhang zitiert sie Theodor Fontane, der geschrieben hat: „Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten.“

Oh ja, das finde ich auch! So kleine Freundlichkeiten, Liebenswürdigkeiten sind gut für die Liebe, für die Freundschaft, für die Seele! Sie stärken das Vertrauen ineinander!

Der Weg ist ein mäandernder Fluß!

Ich liebe diese frei im offenen Land dahin-mäandernden Flüsse – große, kleinere, auch die Bächlein die sich sanft durch die Wiesen schlängeln – die hab ich schon als kleines Mädchen sehr geliebt!

Und ich liebe es, so zu reisen in meinem Camper – wie ein frei mäandernder Wasserlauf… es gibt wohl ein Ziel (auch nicht immer, manchmal fahr ich einfach drauf los), aber der Weg dorthin ist nicht festgelegt, nicht direkt und gerade sondern eben in schwingenden Linien – mal hierhin mal dorthin, wo´s mich eben hinzieht. Ich hab ja Zeit und das ist wunderbar!

Und so wie ich im Camper reise, reise ich auch im Leben. Es gibt ein der Seele innewohnendes Ziel, ein Bild der aufgeblühten Blume, deren Same in mir angelegt ist oder des erwachsenen Baumes, ein Bild der Hanna, die ihre Essenz lebt, verkörpert, auf ihre einzigartige Weise zum Ausdruck bringt. Und der Weg dorthin ist natürlich alles andere als gerade, oft zickzack, voller Sackgassen, durch die unterschiedlichsten seelischen Landschaften und immer öfter fühlt er sich – Gottlob – an wie ein mäandernder Fluß, ein manchmal sanfter, manchmal wilder Tanz zwischen den Polaritäten.

In den letzten Wochen und Monaten immer wieder ein wilder Tanz – etwas fängt wunderschön an und dann ein jäher Bruch, völlig unerwartet, höchst verwirrend, auch schmerzlich und letztlich wohl befreiend.

Wenn gestern oder vorgestern ein volles Ja zu einem Nein gestimmt hat (siehe im letzten Blog-Artikel), dann war das momentan befreiend, aber noch nicht wirklich heilend – in Bezug auf den Tanz mit einem geliebten Mann. Ein Aspekt, ein Schritt heraus aus einer alten Opferrolle und ein Versuch, mich vor intensiv-schmerzlichen Gefühlen zu schützen. Gut! Und der Fluß fließt, stagniert dann wieder und es wird ein neuer Aspekt sichtbar: so geht Heilung nicht, nicht in dieser Konstellation! Der Fluß ändert die Richtung, mäandert dahin, der Schmerz der Frau, die sich vom Mann verlassen fühlt, kommt zurück und mir wird klar, daß es nun wieder um´s liebevolle Annehmen der Gefühle geht, um´s Durchfließen-lassen….. Ich fühle, daß ich mich nicht nur in meiner kleinen persönlichen Geschichte befinde, sondern in etwas Größerem, einer archetypischen Geschichte zwischen Mann und Frau, die dringend gewandelt werden möchte.

Die alte Geschichte: Der Mann, der hinaus muß in die Welt, der in den Krieg ziehen muß, der „die Welt “ erforschen, entdecken, erobern muß, der sich da draussen beweisen muß, der die Karriereleiter hinauf muß usw… der Mann, den´s wegzieht von zu Hause, von der Frau und den Kindern…

Und die Frau, die sich verlassen fühlt, krank vor Sehnsucht und Schmerz, allein bzw. mit Kind oder Kindern, die sich nach „mehr Mann“ sehnt, nach mehr Zuwendung und wohl auch nach mehr Rückhalt und Schutz…. Auch die alte Geschichte…

In mehreren Gesprächen mit Frauen, mit Freundinnen und auch mit ihren Töchtern ist mir bewußt geworden, wie viele Frauen etwas ganz Ähnliches erleben: den Schmerz um „zuwenig Mann“ (Mann, der immer so schnell weg muß – Karriere machen, in den Krieg ziehen, die Welt entdecken, erforschen, in irgendwelche inneren Welten abtauchen…) und wie auch sie natürlich Wege suchen, heilsam damit umzugehen – schwankend (so wie´s mir auch gegangen ist) zwischen: „Ich geh raus aus dieser unbefriedigenden Situation, ich sag Nein dazu…“ und: ich bin bereit, alle Gefühlen, die aufsteigen, gut im Körper zu spüren, hin zu atmen, sie liebevoll ins Herz zu nehmen…“ also einfach JA zu sagen… auf daß die Gefühle wieder fließen können! Ich glaube, es ist ein Tanz zwischen diesem Ja und Nein, je nachdem was gerade dran ist!

Wir fragen uns oft: was ist los mit vielen Männern? Viele Männer
kommunizieren nicht – wollen nicht, können nicht, entziehen sich,
als hätten sie Angst vor der Liebe, vor wirklicher Nähe und
Intimität…?

Ein kluger Psychotherapeut hat mal gesagt: Das Drama zwischen Mann und Frau hat viel damit zu tun, daß die meisten Frauen als kleine Mädchen „zuwenig Vater“ hatten und in der Folge unter „zuwenig Mann“ leiden und daß die meisten Männer als Buben „zuviel Mutter“ hatten und daher gerne das Weite/die Weite suchen.. was heute bei all den berufstätigen Müttern so wohl nicht mehr ganz zutrifft…

Bei allem, was mir so widerfährt und was ich rundum so wahrnehme, bin ich immer wieder betroffen, wie tief verletzt wir Menschen doch sind und wie dringend es Heilung braucht, gerade auch zwischen Mann und Frau.

Claudia Shatkov, deren Artikel in den newslichtern (schönes online Portal für gute Nachrichten) ich sehr schätze, hat erst kürzlich über dieses Mann-Frau-Thema geschrieben. Sie ruft dazu auf, daß wir neue Bilder, neue Vorstellungen entwickeln, was Männlichkeit für uns bedeutet. Und Väterlichkeit… Und daß wir damit alte Bilder von Männlichkeit (einsame Wölfe, Soldaten in Schützengräben, Männer, die es immer nur in die Welt hinauszieht…) hinter uns lassen können und statt dessen in Männern bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter sehen. Männer: bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter – das finde ich sehr schön! Und sie meint, daß solche Männer immer präsenter werden… Yes, please!

Dann folgt noch ein schöner Absatz: „… Das Männliche findet einen liebevollen Stand in jeder und in jedem von uns. Und das Weibliche wird mit zunehmendem Sturm immer stärker. Ausgestattet mit dieser neuen, inneren Kraft, wird es zur hingebungsvollen und seelenintegeren Gastgeberin für das Männliche. Glasklar in seiner Fähigkeit zu unterscheiden und Grenzen zu setzen. Unbestechlich in Bezug auf die Liebe und das Leben.“











Wir fragen uns oft: was ist los mit vielen Männern? Viele Männer
kommunizieren nicht – wollen nicht, können nicht, entziehen sich,
als hätten sie Angst vor der Liebe, vor wirklicher Nähe und
Intimität…?

Ein kluger Psychotherapeut hat mal gesagt: Das Drama zwischen Mann und Frau hat viel damit zu tun, daß die meisten Frauen als kleine Mädchen „zuwenig Vater“ hatten und in der Folge unter „zuwenig Mann“ leiden und daß die meisten Männer als Buben „zuviel Mutter“ hatten und daher gerne das Weite/die Weite suchen.. was heute bei all den berufstätigen Müttern so wohl nicht mehr ganz zutrifft…

Bei allem, was mir so widerfährt und was ich rundum so wahrnehme, bin ich immer wieder betroffen, wie tief verletzt wir Menschen doch sind und wie dringend es Heilung braucht, gerade auch zwischen Mann und Frau.

Claudia Shatkov, deren Artikel in den newslichtern (schönes online Portal für gute Nachrichten) ich sehr schätze, hat erst kürzlich über dieses Mann-Frau-Thema geschrieben. Sie ruft dazu auf, daß wir neue Bilder, neue Vorstellungen entwickeln, was Männlichkeit für uns bedeutet.Und Väterlichkeit… Und daß wir damit alte Bilder von Männlichkeit (einsame Wölfe, Soldaten in Schützengräben, Männer, die es immer nur in die Welt hinauszieht…) hinter uns lassen können und statt dessen in Männern bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter sehen. Männer: bewußte Hüter des Lebens, Magier der Liebe und begeisterte Väter – das finde ich sehr schön! Und sie meint, daß solche Männer immer präsenter werden… Yes, please!

Dann folgt noch ein schöner Absatz: „… Das Männliche finder einen liebevollen Stand in jeder und in jedem von uns. Und das Weibliche wird mit zunehmendem Sturm immer stärker. Ausgestattet mit dieser neuen, inneren Kraft, wird es zur hingebungsvollen und seelenintegeren Gastgeberin für das Männliche. Glasklar in seiner Fähigkeit zu unterscheiden und Grenzen zu setzen. Unbestechlich in Bezug auf die Liebe und das Leben.“



 

 

Die Kunst des kreativen Wendens

Ein weiser Mann, den ich vor einigen Jahre kennenlernen durfte, hat zum Jahreswechsel ungefähr das Folgende gesagt: „…2024 wird definitiv ein Jahr sein, in dem wir die Komfortzone verlassen müssen/dürfen… gut für die Menschen, die sie bereits verlassen haben…“ O ja, ich habe sie definitiv verlassen im vergangenen Jahr! Und immer wieder fühlt es sich – inmitten all der wundersamen Abenteuer und Entdeckungen – auch ungemütlich, nervig, herausfordernd… an und die Frage ist immer wieder: Wie geh ich damit um? Bleib ich stecken im Genervtsein, im Bedrücktsein, in der Resignation? Oder kann ich´s wenden? Besser gesagt: wie kann ich´s wenden?

Gottlob, es glückt immer wieder! Hier ein Beispiel aus jüngster Zeit: So nomadisch, wie ich derzeit lebe, bin ich am 1.Jänner schon wieder in eine andere Wohnung (in die Wohnung einer Bekannten) gezogen (erstmal nur für eine Woche, dann gegen Ende Jänner für 4 Wochen) und zunächst war ich heftig im Widerstand gegen den überbordenden Krimskrams überall, gegen die Art der Bilder, gegen den Schmutz in Küche und Bad, gegen fehlenden Platz für meine paar Sachen… ich war also genervt, bedrückt, hab hin und her überlegt, wie ich da wieder rauskomme (hab ja schon die Miete bezahlt), wo ich dann hingehen würde… Zweifel sind aufgekommen an meinen Entscheidungen – hätte ich nicht lieber… wär´s nicht besser gewesen, wenn… usw usw… bis mir klar war, daß ich mit dieser Art zu denken in der Sackgasse stecke und daß es nur in eine gute Richtung geht, wenn ich mich mit meiner inneren Führung, mit meinem geistigen Team verbinde. Und so hab ich mich hingesetzt, um in die Stille zu gehen, nach innen zu fragen und zu lauschen und tatsächlich – nach einer Weile ist ein klarer Impuls gekommen und zwar: „Steh auf und tu was! Gestalte! Räum Sachen von ihr zur Seite und schaffe dir Platz für deine „Altäre“ – solange bis du dich wohlfühlst! Erschaffe dir deine kleine Oase inmitten vom fremden Chaos und laß ihre wohltuende Wirkung in den Raum ausstrahlen!“ Und so hab ich´s dann gleich gemacht bzw. so ist es dann fast wie von selbst und mit Freude geschehen! Aus einer bedrückenden Situtation ist eine interessante Herausforderung geworden – eben diese Situation zu wenden! Ich hab die Kurve gekriegt – auf geschmeidige Art und Weise, ohne großen Energieaufwand – und das fühlt sich wie ein kleiner feiner Sieg an! Und dann erst ist mir aufgefallen, daß die Wohnung auch viel Erfreuliches zu bieten hat, das ich gerne annehme und für mich nutze! In der Silvesternacht hab ich mit der Freundin, in deren Wohnung ich vorher ein paar Tage sein konnte und mit der es so viel Freude macht zu improvisieren (Atem-Stimme-Bewegung), genau darüber gesprochen: über diese Kurve, dieses Wenden!

Herausfordernde Situationen (die mich deprimieren könnten, mich ohnmächtig fühlen lassen könnten, die schrecklich nerven könnten, die mich resignieren lassen könnten…) mit Hilfe von Atem, Stimme und Bewegung auf kreative Weise wenden – das beschreibt meine Gabe und somit mein Herzensanliegen ganz gut! Und es wird gebraucht werden in der Welt – mehr und mehr!

Nun darf ich diese Kunst des kreativen Wendens auch in der beginnenden Liebesbeziehung mit einem Mann üben. Früher haben sich die schwierigen und herausfordernden Aspekte in einer Beziehung erst nach Wochen oder Monaten gezeigt, heute passiert das gleich mal – huschwusch – beim dritten Treffen! Tischlein deck dich, mit all den wunderbaren Gaben, die wir mitbringen und auch mit den schwer verdaulichen! Offen ausgebreitet und die wunden Punkte werden sofort zielsicher angepeilt – eben das, was noch auf Heilung wartet!

Oh ja, kiss it all the way up – den uralten Verlassenwerden-Schmerz noch mal fühlen, ihn erlauben, die Tränen fließen lassen… es ist gut! Fließen verhindert Verhärtung, hält die Herzenstüren in Schwebe – zwischen offen und geschlossen…

Es ist wirklich seltsam – immer wieder passiert´s mir in letzter Zeit, daß ein schönes Zusammensein – z.B. mit der „Drachenfrau“ im Waldviertel, mit der Frau (fast schon Freundin), die in meiner Salzburger Wohnung lebt und nun mit dem geliebten Mann – plötzlich kippt, weil sie aus irgendeinem Grund plötzlich Streß bekommen… Das kann ich auf verschiedene Weise interpretieren – auf jeden Fall fordert mich das Leben zu etwas heraus! Vielleicht will es mir durch diese verwirrenden und zum Teil verstörenden Situationen Gelegenheit geben, meinen inneren Gleichgewichtssinn zu trainieren und kreative Wege zu finden, mich wieder zu stabiliseren…? vielleicht weil diese Fähigkeiten in Zukunft mehr und mehr gebraucht werden – wenn´s rundherum in größerem Ausmaß kippen und schwanken wird….? Diese Möglichkeit gefällt mir – es gibt etwas Sinnvolles zu üben und dabei ist wiederum Kreativität gefragt! Und die Kunst des Wendens!

Impulsfragen zum Jahreswechsel von Robin Kaiser

Ich schätze den Robin sehr und die Fragen, die er stellt, finde ich richtig gut! Bisher habe ich Jahresrückblicke eher oberflächlich gemacht, aber diesmal hab ich mich tiefer darauf eingelassen und habe gemerkt wie gut es tut, mir nochmal vor Augen zu führen, was alles in mir passiert ist in diesem Jahr…

Wer warst du noch zu Beginn des Jahres?

Wer bist du heute? 

Was hat sich seither in dir verändert?

Was durfte losgelassen werden? 

Was ist neu in dein Leben getreten?

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse hast du sammeln dürfen?

Welche Entscheidungen hast du getroffen?

Welche unerwarteten neuen Wege haben sich dir zu Füßen gelegt? 

Welche Wege möchtest du im kommenden Jahr fortsetzen, und wo darf eine Neuausrichtung stattfinden?

Wer möchtest du sein, wenn du Ende des Jahres auf diesen Moment zurückschaust?

Und welche Überschrift trägt das neue Jahr für dich persönlich? 

——–

Tauche, wenn du magst tiefer in diese Fragen ein und lasse die Antworten in Form von Bildern und Gefühlen in dir aufsteigen. 

Du kennst deinen Weg, da du ihn in einer anderen Schicht deines Bewusstseins bereits gegangen bist. Alles das, was sich in der Zeit noch entfalten wird, ist bereits vorhanden und schlummert als Potenzial in dir.

In dieser Zeit des Jahreswechsels ist der Schleier zwischen den Welten besonders dünn und durchsichtig, was einen tiefen Einblick in andere Räume, Zeiten und Bewusstseinsschichten erlaubt.

Es ist die Zeit der Stille, der Innenkehr und der Rückbesinnung, in der all das abgeschlossen und losgelassen werden mag, was an der Schwelle zum Neujahr zurückbleibt.

In dieser Übergangszeit werden die geistigen Samen, die über das Jahr hinweg wachsen und aufgehen, in den Herzraum gepflanzt, sodass sie dem Leben eine wertvolle Neuausrichtung schenken können.

Im innersten Raum der Stille empfängst du die Impuls-Samen deiner Seele, die dir in Klarheit und Zuversicht deinen Weg weisen.

Das Leben hat alles bereits in die Wege geleitet, damit du in bestmöglicher Weise auf den Weg findest, für den du im Höchsten bestimmt bist.

Lasse dich innerlich von den Impulsen deiner Seele leiten und alles im Leben wird sich auf wundersame Weise fügen.

Robin Kaiser

…………

Die Frage: „Welche Überschrift trägt das neue Jahr für dich persönlich?“ gefällt mir besonders gut. Ohne groß nachzu denken ist sofort der Name gekommen: FREE PLAY. Das ist der Titel des Buches von Stephen Nachmanovitch, das ich in der Wohnung meiner Freundin gefunden habe und das mich begeistert! Das beste Buch über die Kunst der Improvisation, das ich kenne. Untertitel: Kreativität geschehen lassen.

Das ist also meine Überschrift für 2024: FREE PLAY. Kreativität geschehen lassen.

Im Buch auf S.32: „….Wir müssen aufgeben, sicher in unserer eigenen Geschichte eingepackt zu sein. Planen ist zeitweise wichtig, aber nicht, um die Zukunft einzusperren… indem wir planen, konzentrieren wir uns auf das Feld, das wir betreten wollen, dann verabschieden wir uns von dem Plan und entdecken die Wirklichkeit im Fluß der Zeit….“…. ein wunderbares Buch!

Leben im Betwixt & Between

Immer stärker spüre ich den Zug hin zu neuen Ufern! Das Land vor mir ist in Sicht, es ruft, es zieht mich! Im heurigen Jahr (eigentlich so richtig seit Mai 2023) war und bin ich „auf einer Brücke unterwegs“… in einem verheißungsvollen, manchmal auch wackeligen und herausfordernden Betwixt&Between…. and that´s an exciting place to be!

Was mir hilft, mit den Schwankungen doch ganz gut zurechtzukommen, mich immer wieder zu stabilisieren und zu zentrieren, ist das ICH BIN – Bewußtsein zu stärken… mich gut zu spüren von Kopf bis Fuß und darüber hinaus, mich gut zu erden und gut zu himmeln, gut zu atmen, meinen Raum ganz einzunehmen… und natürlich das Tanzen und Tönen…

Da, wo ich jetzt stehe: Mein Herz blickt zurück und segnet alles, was war!

Segnet die Wege, die mich bis hierher geführt haben, segnet die Brücke, auf der ich stehe, gehe, schwanke, weitergehe, ausruhe, bete, winke, vertraue – o ja, sie trägt!

Mein Herz schließt die Augen… fühlt … pocht … fühlt … weiß … fühlt … klopft … fühlt … dankt … fühlt … zittert … fühlt … lacht und weint und lacht … fühlt mit mir … pocht … fühlt mit uns …singt … fühlt mit der Welt….

Aufgerüttelt und -geschüttelt!

Die Bühnenbilder wechseln in immer rascherer Folge, immer wieder tauche ich kurz ein in „Fremde Welten“ mit ihren Absonderlichkeiten, Schönheiten, Ver-rückt-heiten… in sich ziemlich geschlossene Systeme, gut abgesichert und geschützt… Drachenhausen sowieso, Heidihausen auch! (Heidi mit ihren alten Pferden und Katzen, für die sie sich gänzlich aufopfert) und zuletzt eine „fremde Welt“ in meiner eigenen Wohnung, in der seit Mai eine Bekannte lebt und wo ich gelegentlich ein paar Tage sein kann. Nonnenhausen nenne ich das jetzt – in dieser Bekannten sehe ich eine weise, ziemlich schrullige „alte“ Nonne!

Drachenhausen, Heidihausen, Nonnenhausen – interessante Einblicke in diese Welten, aber schnell mal anstrengend und jeweils sehr erleichternd, wieder das Weite zu suchen und diese Weite auch zu finden (innen und außen) in meinem rollenden Zuhause – my own space!!!

In der Wiener Wohnung einer Freundin, wo ich ein paar Tage sein kann, habe ich zwei tolle Bücher gefunden! Das eine heißt Free Play von Stephen Nachmanovitch. Darin geht´s um die Kunst des Improvisierens – durch Hingabe, Gelöstheit und Wachheit… Passend zu den „fremden irritierenden Welten“, mit denen ich in diesen letzten Monaten immer wieder konfrontiert war, hier ein paar Zeilen: „… das Leben schleudert uns unzählige Irritationen entgegen, die für´s Perlenmachen mobilisiert werden können, einschließlich all den irritierenden Menschen, denen wir begegnen….. Manchmal veranlassen uns diese – zu dem Zeitpunkt – erbärmlichen Situtationen dazu, unsere inneren Ressourcen auf höchst überraschende Art und Weise zu schärfen und zu mobilisieren. Dann sind wir nicht länger Opfer widriger Umstände, sondern in der Lage, die Umstände als Ausdrucksmittel unserer Kreativität zu benutzen….“ Ja genau! I´m open, ready to create pearls! (das andere tolle Buch ist von Vivian Dittmar: Sacred Sex. Passt auch wunderbar… später mehr dazu!)

Ja, jedenfalls ist in meinem Leben alles durcheinander geschüttelt – auch die Advents-und Weihnachtszeit war so wie nie zuvor! Das war zwar etwas eigenartig, aber es hat richtig gut getan, die Geburt des Lichtes weitgehend außerhalb der gewohnten Weihnachtsrituale (mit Tannengrün und kleinem Christbäumchen mit dem netten alten Christbaumschmuck und bestimmten traditionellen Leckerbissen…) zu feiern. Daß alte Ordnungen aufgerüttelt werden, passiert ja auch im Kollektiven… und aus dem enstehenden Chaos kann sich eine neue höhere Ordnung bilden.

Alte Gewohnheiten, Klischees, überholte Rituale decken das zu, was eigentlich und wirklich ist, jetzt! Das ist mir sehr deutlich gezeigt worden! Ein automatisches, oftmals anstrengendes Abspulen der altgewohnten Abläufe, das uns auf Trab hält, verhindert ein feineres Hinspüren – nach innen und nach außen: was ist jetzt dran? was möchte ich wirklich? was möchte gefühlt und erfahren werden? Wie ist die Energie dieser Nacht, dieser Tage?

Und aus diesem Erspüren heraus hat sich fast wie von selbst der Raum gestaltet – ein paar „Altäre“ als dankbarer Tribut an bestimmte Bereiche meines Lebens – sind wie von selbst entstanden (durch lustvolles Improvisieren!), am Denken vorbei, direkt aus dem inneren Empfinden heraus… das finde ich wunderschön, immer wieder zum Staunen – das ist auch Kreativität!

Das Christkindfür mein inneres Kind!

für das geliebte Kleine Volk!

natürlich passend zu meinem Nomadenleben, für einen feurigen, kraftvollen Weiterweg!

für die bunten Vögel in mir und in meinem Leben…für meinen Regenbogen-stern!

für die sinnlichen und erotischen Freuden des Lebens!

Licht – in all diesen Bereichen!

Immer wieder bin ich fasziniert, wie meine Seele diese Übergangszeit gestaltet! Bin mal hier, mal dort, ohne eigene Bleibe (außer dem Camper) und es tun sich auch weiterhin immer wieder Möglichkeiten auf, wo ich bleiben kann – für ein paar Tage, eine Woche, ein Monat… alles ist in Bewegung, ziemlich chaotisch im Außen und es ist gut so! Mein „altes Leben“ ist nicht mehr, das „Neue“ ist noch nicht manifest…

Bin oft voller „Neu-Freude“ auf das, was kommen wird! Ich hab das Gefühl, daß 2024 ein starkes, kraftvolles Jahr wird, wo´s drum geht, voranzugehen, klar für die Herzenswünsche einzustehen!

Lee Harris sagt das auch in seiner gechannelten Jahresvorschau: „…it´s about strength, joy and purpose!

Eins spüre und weiß ich jetzt mit Sicherheit: es ist genug! Es ist Zeit aufzuhören, immer wieder Andere in ihrem Wirken, in ihren Projekten zu unterstützen! Jetzt geht´s wirklich darum, meine Kraft, mein Wissen meine Kreativität, meine Gaben für mich und für´s Große Ganze einzusetzen! Das Vertrauen in mein weises und liebevolles Geführtsein ist in diesem Jahr kräftig gewachsen, ich weiß, daß viele Samen aufgehen werden – wie das im Detail aussehen wird, muß ich noch gar nicht wissen… ich werde selber überrascht sein!

I GO! I GO for JOY! I GO for CONNECTEDNESS! I GO for SELF-REALIZATION – for LIVING WHO I REALLY AM! I GO for SHARING MY GIFTS! I GO for SELF-EMPOWERMENT! I GO for INNER FREEDOM! I GO for LOVE & COMMPASSION!

WE GO! AND WE ARE MANY!

WE GO FOR LOVE & PEACE & JOY & LEARNING FROM EACH OTHER…

Wir gehen, unaufhaltsam!

Wie schön das wäre: mit einer Gruppe von Menschen zu GEHEN, jede Frau, jeder Mann geht für eine erwünschte Qualität ihrer/seiner Wahl… hält diese Intention, kommt immer wieder zu ihr zurück, einmal am Tag gibt´s einen Austausch über das Erlebte….

Natürlich ist das keine neue Idee, aber für mich wär´s etwas Neues, so etwas zu initiieren oder daran teilzunehmen!

Das Sinkelied

Auf der Suche nach einem bestimmten Text in meinem Laptop ist mir dieses Gedicht untergekommen, das ich vor 13 Jahren in der Adventszeit geschrieben habe. Viele meiner früheren Texte finde ich mittlerweile überholt, aber dieser passt mir immer noch:

Du, Reisende! Schöne!

Wanderin durch den Jahreskreis

Durch dreizehn Monde

Ringe bildend wie ein Baum.

Spät ist´s geworden, sagst du

Und nickst unverfroren.

Es rappelt der Wind.

Lass sinken, sink

Das Becken schwer, ah!

Tief rab, rab in die Dunkle Zeit.

Du, Reisende! Schöne!

Senk ab, gut gut

Dein Blut in die Wurzeln

Wurzelblut

Dein Blutwurz-Geruch

Im trauten Moder von Laub.

Singend sinkst du

Wallendes blindes Sinkelied

Sinkendes blutvolles Liebeslied

Liebe sinkt und singt

Der Dunklen Zeit.

Du, Reisende! Schöne!

Deine Blätter verfliegen…

Ja, sagst du

Ich öffne Arm um Arm

Und Hand um Hand.

Rab die dürre Buntheit

Rein in die Schürze der Großen Einen

Nun die Einkehr, Heimkehr

Du, Reisende! Schöne!

Hier in der Stille

Bein an Gebein

Karge Wahrheit, die sagt:

Was ist, ist.

Was bleibt?

Was bleibt, sinkt

Singt das Sinkelied

Das magenta-farbene Liebeslied

An die Dunkle Zeit.

Dezember 2010

Viele Türen, viele Möglichkeiten

Als würden sich viele Türen gleichzeitig öffnen – so fühlt sich das in letzter Zeit oft an!

Es zeigt sich eine Fülle an wundervollen Möglichkeiten, wobei es erstmal gar nicht so wichtig ist, was sich davon tatsächlich manifestiert… es ist eher ein freudiges Staunen, ein In-der Schwebe-halten und ein Ja! so vieles ist möglich, ich kann es sehen, fühlen, schmecken, die Erfüllung für möglich halten.

Zum Beispiel in Bezug auf meine Gaben und Talente und wie ich sie am besten zum Ausdruck bringen kann – zu meinem Wohle und zum Wohle des großen Ganzen.

Ich war lange Zeit irgendwie drauf fixiert, meine tief heilsamen Erfahrungen mit Atem, Stimme und Bewegung an Menschen in workshops weiter zu geben (wie ich´s ja früher schon gemacht habe). In letzter Zeit hat sich das Gefühl verstärkt, daß es auch andere Möglichkeiten gibt, die mir noch mehr entsprechen.

Die innere Stimme klingt oft sehr klar: geh mehr in die Richtung Performance und Ritual und lade die Menschen, die dabei sind ein zu fühlen, was es mit ihnen macht, wenn sie mit wachem Gewahrsein dabei sind. Und in einem nächsten Schritt könnte ich sie zum Mitmachen einladen – die, die dazu Lust haben.

Was würde ich denn performen?

Das, was von selbst da ist… was durch mich durchströmt…so wie es geschieht, wenn ich „bewegt“ meditiere… Atem – Stimme – Bewegung… Vertrauen auf die aufsteigenden Impulse!

„May our souls express themselves without reservation….“

Mich einfach loslassen, mich lassen, mich von innen bewegen lassen, mich tönen gurren krächzen singen lassen, mich etwas sagen oder schreiben oder lesen lassen – in Seelensprache oder mit den gewohnten Worten…

Ich sehe, wie dabei eine bunte Collage an Sinnes- und Gefühlseindrücken entsteht.

Die innere Ausrichtung dahinter- hinter dem was ausgedrückt wird – ist der tiefe Wunsch und die Absicht, daß Leidvolles, Lieb-loses, Schattenhaftes sich wandeln möge in etwas Lichtvolles, Weites – mit Herz und Humor!

Ich führe mich Ich lasse mich führen

Ich führe mich raus Ich lasse mich rausführen (aus alter Enge)

Ich führe mich auf Ich lasse zu, daß ich mich aufführe

Ich führe mich Ich lasse mich führen

Ich führe mich heim Ich lasse mich heimführen

ES IST IMMER BEIDES!

Das Gold in uns liegt da, wo die größte Angst, der größte Schmerz sitzt“ – das habe ich oft gehört und ich bin sicher, daß es so ist!

Auf die Bühne zu gehen und mich derart „nackt“ – ohne schützende Masken zu zeigen – da sitzt meine größte Angst und dahinter liegt der große Schatz – das durfte ich schon einige Male erfahren.

Was dabei sehr hilfreich ist: wenn es mir nicht mehr so wichtig ist, was Menschen von mir denken, ob sie mich toll finden oder gar nicht so toll! Das erweitert den Spielraum ganz erheblich!

Die Menschen, die ähnlich ticken wie ich, werden sich angezogen fühlen von dem was ich bin und zu geben habe und die die nicht, nicht! Eigentlich ganz einfach!

Um das WIE mache ich mir jetzt mal keine Gedanken; wenn der Wunsch klar da ist, Energie hat und stimmig ist, dann wird das Leben bzw. meine innere Führung die Weichen so stellen, daß es in diese Richtung geht und möglicherweise wird mir auf einmal bewußt, daß es ja bereits geschieht! Vielleicht wieder etwas anders als gedacht…