Verschiedene Geschichten

Es ist schon spannend, welche Geschichten ich mir selbst erzähle – über mich, über mein DaSein, über meine Mitmenschen, mein Leben! Je nach Energielevel hören sich diese Geschichten recht unterschiedlich an; wenn ich gut im Flow bin, im Herzen verankert und in Frieden, dann ist da nur Dankbarkeit, die Gewißheit, daß alles gut ist, so wie´s gerade ist, daß ich auf wundersame Weise geführt bin und verbunden mit der göttlichen Kraft. Das ist eigentlich gar keine Geschichte, sondern eine immerwährende Wahrheit hinter allen Wechselfällen des Lebens.

Wenn ich nicht im Herzen, sondern mehr vom Verstand bzw. von alten Mustern gesteuert bin, dann geht´s mit den Geschichten los und die können sich zur selben Situation sehr unterschiedlich anhören – je nach Stimmungslage! Zu meiner Wohnsituation hier: da wechseln sich die Geschichten, die ich mir darüber erzähle, oft relativ rasch ab – von: „wie gut, daß ich hierher geführt worden bin an diesen magischen Ort…“ bis: „nein, also das brauch ich wirklich nicht, wieso mach ich das überhaupt, meine Freiheit aufgeben und einer Sache dienen, die gar nicht meine ist…?…usw usw…“ Und dann gibt´s natürlich alle möglichen Zwischentöne…

Wenn ich mich dann in Ruhe hinsetze und tiefer in mich reinfühle, dann ist da eine leisere Stimme vernehmbar, eigentlich ein tieferes Fühlen: „Es ist gut! Es ist gut, hier zu sein, genau jetzt genau hier zu sein, hier in diesem wunder-vollen Körper, in dieser so besonderen Zeit, in diesem Haus mit genau diesen Menschen und genau diesem Hund… mit genau diesen Herausforderungen und Geschenken! Im Grunde möchte ich jetzt nirgendwo anders sein!

Gott sei Dank – die alten, lieb-losen Geschichten, in denen ich mir Negatives über mich selbst oder über Andere erzähle, greifen nicht mehr so richtig… auch deshalb, weil ich immer weniger bereit bin, sie zu füttern, ihnen Glauben und Energie zu schenken!

Früher hätte ich die Umstände hier nicht gut ausgehalten! Vor allem die Einschränkung meiner Bewegungsfreiheit; der Deal ist ja: freie Miete, dafür Mithilfe im Haus und im Garten und für das Hündchen sorgen… ich muß mich also nach den anderen richten, wann sie mich brauchen… und das ist ziemlich oft! Und das für ein winziges Zimmer – das ich aber mag und gemütlich finde! Ich brauche nicht mehr zur Zeit und es ist immerhin etwas größer als der Campingbus – alles ist in unmittelbarer Reichweite!

Das größte Lernfeld ist natürlich, mit einem „Feuer-Drachen“, einer machtvollen Medizinfrau zusammen zu leben, die gewohnt ist, daß alles sich nach ihr richtet… es kann schwierig sein, aber auch unterhaltsam und vor allem sehr magisch! Eine herausfordernde Gratwanderung zwischen: sie und ihr WIrken von Herzen gerne unterstützen und klare Grenzen zu ziehen, wenn´s mir zu viel ist und auch mal Nein zu sagen!

Überhaupt habe ich immer wieder das Gefühl, derzeit in einem magischen „Betwixt&Between“ zu leben… vorgestern, der Sonntag war so ein besonderer Tag! Ab Mittag war ich allein und frei beweglich; es war herrlich, mich bei schönstem Wetter in den Camper zu setzen und auf Entdeckungsfahrt zu gehen, nach Norden in Richtung Weinviertel. Spontan bin ich irgendwo von der Hauptstraße abgebogen und bin an einen zauberischen Ort geführt worden: zum Schloß Schrattenthal – eine traum-artige Zeitreise in die Vergangenheit! Altes Gemäuer, üppig wucherndes, in herbstlichen Farben leuchtendes Blattwerk, edle Schönheit und Zeichen von Verfall, uralte Baumriesen, ein riesiges Lavendelfeld, ein Gehege mit wunderlieben pummeligen Schafen und zwei goldigen Hängebauchschweinen – mit einem hatte ich eine sehr angeregrte Unterhaltung! Eine fast unwirkliche, stille Idylle…

Die Rückfahrt vor Sonnenuntergang war dann auch noch sehr stimmungsvoll – unter einem dramatischen Himmel mit intensiven Licht-Dunkel-Kontrasten!